Verschwunden im Amazonas Suchtrupp findet Leichname von vermisstem Duo in Brasilien

smi

13.6.2022

Der Moment, in dem der Rucksack des britischen Journalisten entdeckt wird, auf dem Mobiltelefon eines Feuerwehrmanns am 12. Juni 2022. 
Der Moment, in dem der Rucksack des britischen Journalisten entdeckt wird, auf dem Mobiltelefon eines Feuerwehrmanns am 12. Juni 2022. 
Keystone / AP Photo / Edmar Barros

Die Ehefrau des vermissten britischen Journalisten Dom Phillipps hat bestätigt, dass der Leichnam ihres Ehemannes gefunden worden sei. Auch jener des brasilianischen Indigenen-Experten Bruno Pereira sei identifiziert.

smi

13.6.2022

Am Sonntag hatte ein Suchteam bereits einen Rucksack gefunden, der Dom Pillipps gehörte. Am frühen Montag hat das brasilianische Nachrichtenportal G1 die Ehefrau des Briten zitiert, wonach der Leichnam ihres Gatten entdeckt worden sei. Behörden haben den Fund gemäss Reuters aber noch nicht bestätigt.

Dom Phillips lebt seit 15 Jahren als freier Journalist in Brasilien. Im vergangenen Jahr hat er den Präsidenten Bolsonaro an Pressekonferenzen mit harten Fragen zum Umweltschutz konfrontiert. Der Staatschef sagte zum Verschwinden des Recherche-Teams, diese hätten sich auf ein Abenteuer begeben, das nicht zu empfehlen sei.

Schon vor dem Verschwinden bedroht

Phillips und Pereira waren nach Angaben einer regionalen Indigenen-Organisation nicht wie geplant am 5. Juni mit dem Boot in der Stadt Atalaia do Norte im äussersten Westen Brasiliens angekommen.

Zuvor hatte Pereira bei der Polizei gemeldet, mehrmals bedroht worden zu sein. Indigene, Familienangehörige, Freunde und Kollegen äusserten sich besorgt, die Suche nach den zwei Vermissten sei schleppend angelaufen und werde nicht entschlossen genug geführt. Das UN-Menschenrechtsbüro forderte die brasilianischen Behörden auf, die Bemühungen zu verstärken.

Phillips hat unter anderem für die britische Zeitung «The Guardian» gearbeitet.

Mit Pereira, der auch für die Indigenen-Behörde in der Region tätig war, war er zuvor bereits ins schwer zugängliche Javari-Tal gereist, in dem nun nach ihnen gesucht wurde. Zuletzt recherchierte der 57-Jährige für ein Buch über den Schutz des Amazonasgebiets.