Thriller am Golf Thriller am Golf: Arabische Prinzessin flüchtet auf Jetski - und wird eingefangen

tsch

23.4.2018

Thriller aus 1001 Nacht: Prinzessin Sheikha Latifa (32) wollte aus ihrem goldenen Käfig in Dubai fliehen. Das misslang offenbar, in einem vorher aufgenommen Video erhebt sie schwere Vorwürfe gegen ihren absolutistisch herrschenden Vater.
Thriller aus 1001 Nacht: Prinzessin Sheikha Latifa (32) wollte aus ihrem goldenen Käfig in Dubai fliehen. Das misslang offenbar, in einem vorher aufgenommen Video erhebt sie schwere Vorwürfe gegen ihren absolutistisch herrschenden Vater.
Screenshot Youtube

Nichts wie weg: Weil sich Sheikha Latifa, die Tochter des Emirs von Dubai, eingesperrt fühlte, wagte sie eine abenteuerliche Flucht. Die aber scheiterte. Nun erhebt die 32-Jährige schwere Vorwürfe auf Youtube.

«Wenn ihr das Video seht, bedeutet das nichts Gutes für mich», sagte Sheika Latifa in einem 40-minütigen Youtube-Clip, der von der Londoner Anwaltskanzlei «Detained in Dubai» veröffentlicht wurde. Die Prinzessin ist die Tochter von Mohammed bin Rashid al-Maktoum. Als Emir von Dubai ist er auch Ministerpräsident der Vereinigten Arabischen Emirate.

Der absolutistisch regierende Monarch steht bei Menschenrechtsorganisationen in der Kritik, weil er Gegner rigoros verfolgt. Sheika Latifa, deren aus Algerien stammende Mutter Huriyah Ahmed Alimarah eine von mehreren Ehefrauen des Emirs ist, erhebt schwere Vorwürfe gegen ihren Vater. Im Video berichtet sie, dass ihr Leben im pompösen Palast eine Qual sei. Eingesperrt im goldenen Käfig dürfe sie nicht reisen, nicht studieren und nicht einmal ein Handy besitzen.

Bereits mit 16 hätte sie versucht, aus Dubai zu fliehen. Die Flucht scheiterte, sie sei eingesperrt, unter Drogen gesetzt und geschlagen worden. Auch ihr zweiter Versuch mit 32 Jahren glückte nicht. Sheikha Latifa hatte die Flucht, so berichtet es die «Süddeutsche Zeitung», mit Hilfe eines ehemaligen französischen Spions geplant.

Sie setzte Anfang März 2018 auf einem Jetski nach Oman über, wo sie eine Yacht bestieg, die sie ins indische Goa bringen sollte. Von dort wollte Prinzessin Latifa weiter in die USA, um politisches Asyl zu beantragen. Die Yacht sei aber auf offener See von indischen und emiratischen Marineschiffen gestoppt worden. Die Prinzessin sei zurück in Dubai. Das Youtube-Video hat Sheikha Latifa vor der Flucht aufgenommen, als eine Art «Versicherung», falls ihr etwas zustösst.

Inwieweit die Story der Prinzessin wahr ist, lässt sich nicht genau überprüfen. Die «Süddeutsche Zeitung» vermutet, dass sie auch Teil eines Medienkrieges sein könnte, der zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar herrscht. Nachdem die Emirate und Saudi-Arabien das Nachbarland Katar im vergangenen Jahr politisch isoliert haben, überziehen sich beide Seiten mit Falschmeldungen und lancieren PR-Kamapagnen, um das jeweils andere Lager zu diskreditieren.

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