383'000 Hektar abgebrannt Waldbrände in Kanada wüten weiter

dpa

9.5.2023 - 13:16

Waldbrände in Kanada wüten weiter

Waldbrände in Kanada wüten weiter

Die Behörden fürchten, dass es Monate dauern könnte, die Feuer im Bundesstaat Alberta unter Kontrolle zu bringen. Die Brände haben auch Auswirkungen auf die Energieproduktion des Landes.

09.05.2023

Trotz Niederschlägen bleibt die Waldbrand-Situation im Westen Kanadas angespannt. Zuletzt mussten hier knapp 30'000 Menschen evakuiert werden.

9.5.2023 - 13:16

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Obwohl es zuletzt etwas kühler wurde und Niederschläge gegeben hat, bleibt die Waldbrand-Lage im Westen Kanadas kritisch.
  • In der Provinz Albert sind derzeit 88 Feuer aktiv. 25 davon befinden sich ausser Kontrolle.
  • Am Wochenende hatte die Provinz den Notstand ausgerufen, rund 29'000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. 

Bei den Bränden im Westen Kanadas bleibt die Lage weiterhin angespannt. Es habe zwar Regenschauer gegeben, trotzdem bleibe die Situation «unberechenbar», berichtete der Sender Global News am Montag (Ortszeit).

Derzeit sind in der Provinz Alberta nach Angaben der Behörden 88 Brände aktiv, 25 davon sind ausser Kontrolle. Insgesamt seien knapp 383'000 Hektar Land abgebrannt – das entspricht etwa einem Viertel der Fläche Schleswig-Holsteins.

Ungewöhnlich warmes, trockenes Wetter und starker Wind schafften Bedingungen, bei denen Brände sich schnell entzünden und ausbreiten könnten, warnten die Behörden auch am Montag.

Feuer in der kanadischen Region Alberta am 6. Mai 2023.
Feuer in der kanadischen Region Alberta am 6. Mai 2023.
Bild: Keystone

Ursache für viele der Brände noch nicht geklärt

In den vergangenen Tagen hätten mehr als 29'000 Menschen im Norden und im Zentrum von Alberta ihre Häuser verlassen müssen. Einige der Evakuierungsanordnungen seien nun zwar aufgehoben oder gelockert worden, in vielen Gebieten müssten sich die Menschen aber weiterhin in Alarmbereitschaft halten.

Bei einem Grossteil der aktiven Brände sei die Ursache noch nicht geklärt, hiess es. Acht der aktuell aktiven Feuer gingen auf Blitzeinschläge zurück, 14 seien durch Menschen verursacht worden.

Am Wochenende hatte die Provinz Alberta angesichts des Ausmasses des Feuer den Notstand ausgerufen. Die Premierministerin der Provinz, Danielle Smith, kündigte am Montag Finanzhilfen für diejenigen an, die ihre Häuser verlassen mussten.

Aussergewöhnlich viele Brände für diese Zeit im Jahr

Seit Januar gab es Behördenangaben zufolge bereits mehr als 408 Brände. Das sei angesichts dessen, dass der Mai erst begonnen habe, eine aussergewöhnlich hohe Zahl an Bränden. Im Jahr 2016 hatte Alberta bereits riesige Brände erlebt, damals wurden mehr als 2400 Gebäude zerstört.

Angesichts des Klimawandels warnen Experten, dass die Häufigkeit und Intensität von Waldbränden zunehmen werde. In den Prärieprovinzen im Westen des Landes stieg die Durchschnittstemperatur nach Angaben des Amts für Umwelt und Klimawandel Kanada seit Mitte des 20. Jahrhunderts um 1,9 Grad Celsius.

dpa