Kriminelles Netzwerk Posse um Beckers «Diplomatenpass» nimmt ernste Züge an

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13.9.2019

Boris Becker muss demnächst womöglich als Zeuge aussagen.
Boris Becker muss demnächst womöglich als Zeuge aussagen.
Bild: Keystone

Mit einem vermeintlichen Diplomatenpass versucht Boris Becker 2018, die Einstellung seines Insolvenzverfahrens zu erwirken. Die  Dokumentenfälscher wurden jüngst verhaftet – und Becker winkt der Zeugenstand.

Um ein Insolvenzverfahren abzuwenden, hatte sich der frühere Tennisprofi Boris Becker im Juni 2018 auf diplomatische Immunität berufen: Er sei Attaché für Sport, Kultur und humanitäre Angelegenheiten von Zentralafrika. Das dürfte nun ein gerichtliches Nachspiel haben – jedoch für die, die den vermeintlichen Diplomatenpass vermittelten.

Laut «Spiegel» ermittelt die Münchner Staatsanwaltschaft gegen drei Verdächtige, die einem Netzwerk angehören sollen, das auf kriminelle Weise afrikanische Diplomatenpässe beschafft. Von einem der Verdächtigen soll auch Boris Becker seinen Diplomatenpass bezogen haben. Das zentralafrikanische Aussenministerium erklärte im Sommer 2018, Beckers Ausweisnummer stimme mit der eines Blanko-Dokuments überein, das 2014 mit anderen gestohlen wurde.

Becker womöglich Zeuge

Im Mai dieses Jahres fand die deutsche Bundespolizei bei einer Kontrolle am Frankfurter Flughafen im Gepäck einer Frau mehrere Diplomatendokumente der westafrikanischen Republik Guinea-Bissau. Die drei Verdächtigen, gegen die nun ermittelt wird, wurden Ende August festgenommen und sollen nach Ansicht der Staatsanwaltschaft versucht haben, jene Dokumente gegen grössere Geldsummen an den Mann zu bringen.

Aus dem Umfeld von Boris Becker will der «Spiegel» erfahren haben, dass der Ex-Tennisstar seinen Diplomatenpass ohne eine Zahlung erhalten habe. Es wird vermutet, dass Becker von den Ermittlern als Zeuge vernommen werden könnte.

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