Überforderte Schweiz Jeder vierte Angestellte klagt über Burnout-Gefahr

tcar

20.10.2023

Burnout ist eine Hauptursache von Krankschreibungen und von Berufsunfähigkeit.
Burnout ist eine Hauptursache von Krankschreibungen und von Berufsunfähigkeit.
Bild: Marijan Murat/dpa

Eine Umfrage des Forschungsinstituts GFS Bern müsste für Sorgenfalten bei den Arbeitgebenden in der Schweiz sorgen. Immer mehr Menschen rutschen durch Überlastung im Job in einen Burnout.

tcar

20.10.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • In der Schweiz gibt es immer mehr Arbeitnehmende, die unter dem Burnout-Syndrom leiden.
  • Hohe Arbeitsintensität und ständige Erreichbarkeit spielen dabei eine grosse Rolle.
  • Für die Arbeitgebenden fallen jährlich Kosten von rund 6,5 Milliarden Franken an.
  • Diese Überlastung kann langfristig für den Arbeitsmarkt eine gravierende Belastung bedeuten.

Hunderttausende Schweizer sind Burnout-gefährdet. Die ergab eine Umfrage des Forschungsinstituts GFS Bern, beauftragt von der SRG. Über 57‘000 Personen wurden dafür im April und Mai dieses Jahres befragt. Demnach haben bereits 17 Prozent der Erwachsenen einen Burnout erlebt. 25 Prozent der Erwerbstätigen äusserte zudem das Gefühl, wegen der Arbeit Burnout-gefährdet zu sein.

Unter dem Burnout-Syndrom versteht man einen Zustand totaler körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung mit verminderter Leistungsfähigkeit. Burnout ist zwar keine eigenständige Krankheit, kann aber schwerwiegende psychische Störungen auslösen.

6,5 Milliarden Kosten

Regina Jensen von Gesundheitsförderung Schweiz erklärt dazu dem SRF: «Burnouts verursachen viel Leid für die betroffenen Personen und für deren Umfeld.» Mit Kolleginnen der Uni Bern und der Züricher Hochschule habe Jensen errechnet, was diese Überlastung die Arbeitgebenden kostet:  jährlich rund 6,5 Milliarden Franken.

Die Gründe für diese Überlastung seien vielfältig: Nicht nur die hohe Arbeitsintensität und die ständige Erreichbarkeit seien ein Thema, auch das Fehlen von Fachkräften spiele eine grosse Rolle.

Bezahlung sehr positiv

Obwohl diese Zahlen bedenklich erscheinen, zeigt die Umfrage aber auch, dass die Erwerbstätigen in der Schweiz mit dem Stress besser klarkommen als der europäische Durchschnitt. Nicht nur empfinden sie ihre Arbeit als sinnvoll, auch die Bezahlung wird sehr positiv angesehen.

Regina Jansen stellt beim SRF dennoch klar: «Wenn wir uns bewusst machen, was diese Überlastung auch langfristig für die Gesundheit der Betroffenen bedeutet, müssen wir handeln.»