617-Millionen-Defizit So will die SBB aus der Krise fahren

SDA/uri

25.11.2021

Monika Ribar, SBB Verwaltungrats-Präsidentin (links), spricht neben SBB-Chef Vincent Ducrot auf einer Medienkonferenz der SBB. (Archiv)
Monika Ribar, SBB Verwaltungrats-Präsidentin (links), spricht neben SBB-Chef Vincent Ducrot auf einer Medienkonferenz der SBB. (Archiv)
Bild: Keystone

Corona-Pandemie, verändertes Reiseverhalten und das abgelehnte CO2-Gesetz machen der SBB zu schaffen. Die Konzernspitze erläutert, wie sie das Unternehmen attraktiver machen will – und in die Gewinnzone fährt. Hier im Live-Stream.

SDA/uri

Die SBB haben eine neue Strategie bis 2030 verfasst. In einer ersten Etappe bis 2025 stehen für sie die Robustheit des Bahnsystems und die finanzielle Stabilität im Zentrum, wie das Unternehmen am Donnerstag vor den Medien in Bern bekannt gab.

Generell liegt der Fokus der neuen Strategie auf den Kundinnen und Kunden sowie dem Kern der Bahnphilosophie «pünktlich, zuverlässig, sicher». Die Bahnen wollen flexibler und effizienter werden. Wachstum soll gezielt und intelligent dort erfolgen, wo die SBB bereits stark sind.

Die Lage der SBB ist herausfordernd. Wegen der Covid-19-Pandemie fuhren sie 2020 ein Rekorddefizit von 617 Millionen Franken ein. Gleichzeitig zeigte sich in der Pandemie das Bedürfnis nach mehr Flexibilität. Das macht für die SBB das Reiseverhalten weniger berechenbar.



Gemäss den neueste Prognosen des Bundes wird die Mobilität weiter zunehmen, auch dank klimafreundlichem Reisen. Die Corona-Krise verstärkte entsprechende Trends und veränderte Arbeitsformen.

Zudem besteht der Druck des Virus auf die Finanzen weiterhin. Das zwingt die SBB zu weiteren Effizienzsteigerungen, wie sie mitteilten.

Kundennäher und bequemer

Die neue Strategie der SBB baut auf deren Stärken auf, wie Verwaltungsratspräsidentin Monika Ribar gemäss Medienmitteilung erklärte. Einerseits basiere sie auf Kontinuität. Andererseits wollten die SBB finanziell stabil sein und bis 2030 die Kundenbedürfnisse besser vorwegnehmen.

SBB-Chef Vincent Ducrot sagte demnach, als erstes müsse das Unternehmen die Robustheit des Bahnsystems und die nachhaltige Finanzierung sicherstellen. Diese erste Etappe soll bis 2025 bewältigt sein. Das Angebot werde schrittweise flexibler. Basis bleibe der bewährte Taktfahrplan. Das mache die Bahn gegenüber dem motorisierten Individualverkehr attraktiver.

Auf der Basis des Taktfahrplans soll Bahnfahren 2030 einfacher, bequemer und attraktiver werden. Das Augenmerk legt die Strategie dabei auf bessere Kundeninformation im Störungsfall, den barrierefreien Zugang, neues, einheitliches Rollmaterial sowie die steigenden Bedürfnisse im Velotransport.

Züge der SBB stehen während  der Corona-Pandemie auf Rangiergleisen in Basel. (Archiv) 
Züge der SBB stehen während  der Corona-Pandemie auf Rangiergleisen in Basel. (Archiv) 
Bild:  Keystone