50 Jahre Apollo 17 Plötzlich ist die Nasa wieder mondsüchtig

Christina Horsten, dpa

11.12.2022

50 Jahre Mondmission Apollo 17

50 Jahre Mondmission Apollo 17

Kennedy Space Center, USA 50. Jahrestag der Apollo 17 Mondmission Am 7. Dezember 1972 startete die Saturn-V-Rakete in Florida Insgesamt waren 12 Astronauten auf dem Erdtrabanten Seit Apollo 17 ist niemand mehr auf dem Mond gewesen Das Nasa-Artemis-Programm soll erneut Menschen dorthin bringen.

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Zwölf Menschen haben bislang den Mond betreten – der letzte vor genau einem halben Jahrhundert. 50 Jahre nach der «Apollo 17»-Mission werden die Pläne zur Rückkehr immer konkreter.

P. Dahm

Was mit Neil Armstrong beginnt, endet – vorerst – mit Eugene Cernan. «Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein grosser Sprung für die Menschheit», sagt der 2012 gestorbene Armstrong, als er 1969 als erster Mensch einen Fuss auf die Mondoberfläche setzt – und Raumfahrtgeschichte schreibt.

Drei Jahre später beendet Cernan das Kapitel der bemannten Mondlandungen, aber schon aus seinen letzten Worten auf dem Mond wird deutlich, dass es kein Ende für immer sein sollte.

Am 11. Dezember landet die Mondfähre Challenger auf dem Erdtrabanten. Am 14 Dezember macht Eugene Cernan als letzter Mensch einen Spaziergang auf dem Mond.
Am 11. Dezember landet die Mondfähre Challenger auf dem Erdtrabanten. Am 14 Dezember macht Eugene Cernan als letzter Mensch einen Spaziergang auf dem Mond.
Screenshot: YouTube

«Wir gehen wie wir kamen und – wenn Gott es so will – werden wir wiederkommen, mit Frieden und Hoffnung für die ganze Menschheit», erklärt der 2017 gestorbene Cernan am 14. Dezember 1972, bevor er nach einem dreitägigen Aufenthalt wieder vom Erdtrabanten abhebt – siehe auch unten stehendes Video.

Am 7. Dezember 1972 startet die «Apollo 17»-Mission, die mit Cernan den bislang letzten Mann auf den Mond brringt. Am 19. Dezember 1972 landet die Kapsel wieder auf der Erde. «Apollo 17» ist der elfte bemannte Flug des «Apollo»-Programms. Neben Cernan sind noch Ron Evans und Harrison Schmitt an Bord.

Der Mond ist wieder in Mode

Nach dem ersten Nachtstart in der Geschichte der bemannten US-Raumfahrt unternehmen Cernan und Schmitt unter anderem drei Ausseneinsätze auf dem Mond, nachdem sie am 11. Dezember vor 50 Jahren auf dem Mond ankommen. Sie entnehmen Gesteinsproben, fotografieren und führen wissenschaftliche Messungen durch. Kurz darauf wird das «Apollo»-Programm – auch aus Kostengründen – eingestellt.

Ein halbes Jahrhundert nach «Apollo 17» scheint die Erfüllung von Cernans Prophezeiung nun aber nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Der Mond ist wieder in Mode. Eine Art zweites Wettrennen ist in Gang, an dem sich neben Russland und den USA diesmal auch China, Indien, Israel, Japan, Südkorea und die europäische Raumfahrtagentur Esa beteiligen.

Die Nasa schickt mit Unterstützung anderer Raumfahrtagenturen dabei «Artemis» ins Rennen – Göttin des Mondes und Zwillingsschwester von «Apollo» in der griechischen Mythologie. Mit dem Programm sollen in den kommenden Jahren wieder US-Astronauten auf dem Mond landen, darunter erstmals eine Frau und eine nicht-weisse Person.

Kapsel «Orion» bewährt sich in Tests

Bei der Mission sollen zunächst vier Astronauten mit der Kapsel «Orion» in die Mondumlaufbahn gebracht werden, wo zwei von ihnen für den Endanflug zum Mond auf ein Landegefährt umsteigen sollen. Geplant ist der Start derzeit frühestens 2025. Auch ein Rover soll mit.

Orion sagt dem Mond «Adieu»

Orion sagt dem Mond «Adieu»

Fast schon zum Greifen nah scheint der Mond auf diesen Bildern, die die Raumkapsel Orion auf ihrer Rückreise zur Erde eingefangen hat. Das unbemannte Modul der Nasa-Mission «Artemis I» passierte am Montag unseren Himmelstrabanten, knapp 130 Kilometer von dessen Oberfläche entfernt. Seit 50 Jahren ist kein Raumfahrzeug, das Menschen ins All transportieren könnte, dem Mond so dicht auf die Pelle gerückt.

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Zudem sollen auf dem Mond und in dessen Umlaufbahn Aussenposten entstehen, auch als Basis für eine spätere Mars-Mission. Die Esa und Raumfahrtagenturen mehrerer anderer Länder sind an dem derzeit rund 30 Milliarden Dollar teuren Projekt beteiligt.

«Wir fliegen zurück zum Mond für wissenschaftliche Entdeckungen, wirtschaftlichen Nutzen und zur Inspiration einer neuen Generation von Entdeckern», heisst es von der Nasa. «Wir behalten die amerikanische Vorherrschaft in der Erkundung, aber bauen gleichzeitig eine globale Allianz und erkunden den tiefen Weltraum zum Nutzen aller.»

Jobs im All

Eine Art Mond-Wirtschaftssektor mit vielen Jobs soll entstehen. Von der Erforschung des Mondes erhoffen sich Nasa-Wissenschaftler zudem nicht nur neue Informationen über den Erdtrabanten selbst, sondern auch über die Erde und das gesamte Sonnensystem.

Die Mond-Mission soll zudem, unter anderem durch technische Innovationen, auch die Landung von Menschen auf dem Mars vorbereiten. Lange hatte sich die «Artemis»-Mission mit einer Kostenexplosion und immer neuen Verzögerungen vor allem krisengeplagt gezeigt.

Auch der Start der ersten und noch unbemannten Mission «Artemis 1» wurde immer wieder verschoben, gelang dann aber Mitte November. Seitdem ist «Orion» unterwegs und wird am 11. Dezember zurück auf der Erde erwartet. Nasa-Chef Bill Nelson spricht jetzt schon von einem «aussergewöhnlichen Erfolg».

Bettenwechsel auf der chinesischen Raumstation

Bettenwechsel auf der chinesischen Raumstation

China hat ein weiteres Taikonauten-Team auf den Weg zu seiner neuen Raumstation «Tiangong» geschickt. Das Trio startete am Dienstag an Bord des Raumschiffes «Shenzhou 15» in der Wüste Gobi im Nordwesten der Volksrepublik. Eine Rakete vom Typ «Langer Marsch 2F» brachte sie ins All, wie das chinesische Staatsfernsehen in einer Liveübertragung zeigte.

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