Gesellschaft Nur 2,9 Prozent der Schweizer fühlen sich vollkommen ausgeschlossen

iw, sda

18.10.2021 - 09:31

Ältere gehören zur Gruppe derjenigen Menschen in der Schweiz, die sich vermehrt stark ausgeschlossen fühlen. Hierzu zählen aber auch Jüngere, wenig Gebildete sowie Ausländerinnen und Ausländer. (Symbolbild)
Ältere gehören zur Gruppe derjenigen Menschen in der Schweiz, die sich vermehrt stark ausgeschlossen fühlen. Hierzu zählen aber auch Jüngere, wenig Gebildete sowie Ausländerinnen und Ausländer. (Symbolbild)
Keystone

Nur drei von 100 Einwohnern der Schweiz fühlen sich überhaupt nicht in die Gesellschaft integriert. Aber jeder Fünfte hat das Gefühl, ein bisschen ausgeschlossen zu sein. Besonders betroffen sind Ausländer, wenig Gebildete, Jüngere, Ältere, Romands und Tessiner.

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Am besten in die Gesellschaft integriert sieht sich die mittlere Altersklasse zwischen 30 und 61 Jahren – am allerbesten, wenn sie auch noch Schweizer sind, eine gute Ausbildung haben und in der Deutschschweiz leben. In der Westschweiz und im Tessin fühlen sich hingegen mehr Menschen ausgeschlossen.

Auch zeigte sich, dass fast 17 Prozent der Befragten zumindest Zweifel hegen an ihrer Teilhabe in der Gesellschaft, wie die Forschenden des Soziologischen Instituts der Universität Zürich aus ihrer im Jahr 2019 durchgeführten Umfrage ableiten. Zwischen Frauen und Männern fanden die Forschenden keinen Unterschied.

Anders als erwartet kommen Armut und Arbeitslosigkeit in der repräsentativen Erhebung nicht vor. Jedenfalls nicht explizit: Dass sich Ausländer, Junge, Pensionierte und schlecht Ausgebildete nicht recht zugehörig fühlten, lässt sich laut den Forschenden auch auf finanzielle Sorgen und soziale Isolation zurückführen.

«Warum sich die Angehörigen der lateinischen Sprachgruppen in der Schweiz eher marginalisiert fühlen, bleibt dagegen unklar», heisst es in einer Mitteilung der Universität Zürich vom Montag. Hier müssten sich demnach künftige Studien auf die Suche nach Erklärungen machen.

Die Ergebnisse der Umfrage erschienen in der «Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie».

https://doi.org/10.1007/s11577-021-00802-7