Artenschwund Zwei von fünf Pflanzen weltweit sind vom Aussterben bedroht

dpa/toko

30.9.2020

Die in Lateinamerika heimische Pflanze «Brugmansia sanguinea», die in freier Wildbahn bereits nicht mehr vorkommt.
Die in Lateinamerika heimische Pflanze «Brugmansia sanguinea», die in freier Wildbahn bereits nicht mehr vorkommt.
Ines Stuart-Davidson/Rbg Kew/Royal Botanic Gardens/PA/dpa

Führende Botaniker haben eine Bestandsaufnahme der Planzen und Pilze weltweit gemacht. Mit erschreckendem Ergebnis.

Botanik-Experten schlagen Alarm: Zwei von fünf Pflanzenarten weltweit sind einer aktuellen Studie zufolge vom Aussterben bedroht. Das ist ein Befund des am Mittwoch veröffentlichten State of the World's Plants Reports, den ein Forscherteam der Kew Gardens in London jährlich herausgibt. 2016 schrieben die Forscher noch von einer von fünf bedrohten Pflanzen. Mittlerweile gebe es noch feinere Analysemethoden und präzisere Einschätzungen.

Die Forscher teilen die Pflanzenarten in verschiedene Risiko-Kategorien ein. Zu den besonders bedrohten Arten gehören etwa der in Brasilien vorkommende Baum «Abarema filamentosa» oder die in Lateinamerika heimische Engelstrompete «Brugmansia sanguinea», die in freier Wildbahn bereits nicht mehr vorkomme. Eine solche Einteilung sei notwendig, um gezielte Schutzmassnahmen ergreifen zu können, schreiben die Forscher.



Auch in der Schweiz zeigt sich der menschengemachte Artenschwund: In einem einzigartigen Mammutprojekt haben kürzlich Freiwillige tausende alte, bekannte Fundstellen der 713 seltensten und gefährdetsten Pflanzenarten in der Schweiz aufgesucht. Das Erschreckende: 27 Prozent der 8024 Populationen konnten nicht wiedergefunden werden.

Zurück zur Startseite