Coronavirus Kanton Bern verfügt zahlreiche Verbote und weitet Maskenpflicht aus

SDA

23.10.2020 - 17:45

Auch der Kanton Bern greift im Kampf gegen das Coronavirus zu drastischen Massnahmen. Der Regierungsrat hat am Freitag eine Reihe von Verboten beschlossen und verfügt, dass Masken zum Teil auch im Freien getragen werden müssen.

Im Profisport lässt er – wie der Kanton Wallis – nur noch Geisterspiele ohne jegliche Zuschauer zu, wie Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg (SVP) vor den Medien bekanntgab. Bislang waren 1000 Zuschauer zulässig, so wie in anderen Kantonen. In manchen sind sogar mehr erlaubt.

Der Regierungsrat verbot zudem öffentliche und private Veranstaltungen von mehr als 15 Personen und verfügte eine Sperrstunde in der Gastronomie von 23 Uhr bis 6 Uhr. Schliessen müssen Bars, Clubs und Discos sowie öffentlich zugängliche Einrichtungen wie Museen, Kinos, Bibliotheken oder Sport- und Fitnesscenter.

Auch Messen und Gewerbeausstellungen sind verboten. Davon betroffen ist etwa der Suisse Caravan Salon in Bern, der am Donnerstag und Freitag noch die Erlaubnis für den Verkauf von täglich 7000 Tickets hatte.

Im Restaurant dürfen ab Montag nur noch höchstens vier Personen an einem Tisch sitzen. Grössere Gruppen sind erlaubt, wenn alle Personen im gleichen Haushalt leben.

Die neuen Regeln gelten ab Freitag um Mitternacht für vorerst vier Wochen. Veranstaltungen im Familien- und Freundeskreis, für die bereits Verpflichtungen eingegangen wurden, dürfen am Wochenende noch mit mehr als 15 Personen durchgeführt werden.

Eindringlicher Appell

Ziel der Regierung sei es, die Kontakte in der Bevölkerung gezielt zu reduzieren, erklärte Gesundheitsdirektor Schnegg. Er richtete zusammen mit Volkswirtschaftsdirektor Christoph Ammann (SP) und Sicherheitsdirektor Philippe Müller (FDP) einen eindringlichen Appell an die Berner Bevölkerung, die neuen Massnahmen mitzutragen.

Die rekordhohen Zahlen mit Ansteckungen erforderten drastische Schritte. Jetzt harte Massnahmen zu treffen sei die bessere Option als ein zweiter, für die Wirtschaft sehr schädlicher Lockdown.

Mit Maske auf den «Märit»

Ausgeweitet wird die Maskentragpflicht. Sie gilt ab Samstag auch in Laubengängen und überdachten Bereichen vor öffentlich zugänglichen Gebäuden, wie Sicherheitsdirektor Müller (FDP) sagte. Auch auf den Märkten gelte ab Samstag die Maskenpflicht, fügte Schnegg auf Anfrage an.

Der Regierungsrat empfehle der Bevölkerung zudem, auch bei der Arbeit in Innenräumen möglichst Masken zu tragen. Die Masken in Büros sollten höchstens dann abgelegt werden, wenn sich eine Person alleine im Raum befindet.

Die Regierung habe sich auf eine Empfehlung beschränkt, weil die Arbeitgeber vielerorts schon umfassende Schutzmassnahmen ergriffen hätten. Ausserdem gebe es Berufe, wo das Maskentragen nicht ungefährlich sei.

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