VerkehrStadtberner Initiative gegen Autobahn-Ausbau eingereicht
zc, sda
30.1.2024 - 09:08
In der Stadt Bern kommt die «Verkehrsmonster-Initiative» aller Voraussicht nach vors Volk. Das Begehren gegen den Autobahn-Ausbau wurde am Dienstag mit 6800 Unterschriften im Erlacherhof eingereicht. Fürs Zustandekommen braucht es 5000 gültige Unterschriften.
Keystone-SDA, zc, sda
30.01.2024, 09:08
30.01.2024, 10:01
SDA
Gemäss Initiativtext soll sich die Stadtregierung dafür einsetzen, «dass auf alle Nationalstrassenprojekte in der Region Bern-Mittelland verzichtet wird, die Mehrverkehr ermöglichen». Im Zentrum steht das Projekt für die Umgestaltung des Anschlusses Wankdorf.
Der Bund will den Verkehrsknoten entflechten, weil die Kapazitätsgrenzen erreicht seien. Die Gegner befürchten, die Umgestaltung führe letztlich zu Mehrverkehr. Dadurch erhöhten sich der CO2-Ausstoss und die Zahl der Unfälle.
Die Initiative trägt den Titel «Verkehrsmonster Wankdorf stoppen! Kein Mehrverkehr durch Nationalstrassenprojekte». Laut den Initianten kann das Stadtberner Stimmvolk mit einem Ja generell ein Zeichen gegen den Autobahn-Ausbau setzen. Dieser laufe den Klimazielen zuwider und mache die Verkehrswende unmöglich.
Die Initiative wird von 15 Organisationen getragen. Darunter sind mit SP, Grünem Bündnis, GFL, AL, PdA und GaP alle Parteien aus dem rotgrünen Lager. Mit an Bord sind mit der GLP und der EVP auch zwei Parteien, die bei den Gemeinderatswahlen im Herbst auf einer Mitte-Rechts-Liste antreten könnten.
«Dieses Verkehrsmonster schluckt Geld und Grünfläche», sagte GLP-Nationalrätin Kathrin Bertschy. Zudem produziere es Mehrverkehr. Die Stauproblematik werde so nicht gelöst. «Kluge Verkehrspolitik geht anders.»
«Ausbau-Wahnsinn»
Am meisten Unterschriften hat das Grüne Bündnis beigesteuert. Deren Gemeinderatskandidatin Ursina Anderegg sagte, für viele Menschen sei es unverständlich, warum die Stadtregierung den Ausbau des Anschlusses Wankdorf unterstütze und dem Bund damit Hand für den nationalen «Ausbau-Wahnsinn» biete.
Die Unterschriften seien in nur vier Monaten gesammelt worden, sagte Markus Heinzer vom Verein Spurwechsel, der die Initiative lanciert hat. «Die Menschen standen teilweise Schlange, um zu unterschreiben.»
Nebenbei habe der Verein auch noch gut 2300 Unterschriften für das nationale Referendum gegen den Autobahn-Ausbau gesammelt sowie über 900 Unterschriften für eine Petition. Diese fordert die Berner Kantonsregierung und die Regionalkonferenz Bern-Mittelland auf, sich gegen jeglichen Autobahn-Ausbau in der Region Bern zu positionieren.
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