SpitälerLuks-Verantwortliche gehen Pandemie-Entwicklung mit Zuversicht an
leph, sda
24.5.2022 - 10:15
Die neu gegründete Firmengruppe rund um das Luzerner Kantonsspital (Luks) hat 2021 einen Reingewinn von 2 Millionen Franken erwirtschaftet, auch dank dem Spital Nidwalden. Die Spitäler konnten sich wieder verstärkt dem Non-Covid-Bereich widmen. Für die Zukunft der Pandemie sieht man sich gewappnet.
Keystone-SDA, leph, sda
24.05.2022, 10:15
24.05.2022, 15:56
SDA
Die Luks Gruppe ist im vergangenen Jahr aus dem Zusammenschluss des Luzerner Kantonsspitals (Luks) und des Spitals Nidwalden entstanden. Im ersten Geschäftsjahr erwirtschaftete sie bereits einen Umsatz von über 1 Milliarde Franken.
Schrieb das Luks im vergangenen Jahr pandemiebedingt noch einen Verlust von 53 Millionen Franken, weist die neue Gruppe nun ein Plus aus. Es hätten wieder mehr Personen stationär behandelt werden können, sagte Spitaldirektor Benno Fuchs am Dienstag vor den Medien. Dazu kamen mehr Zusatzversicherte und komplexe Fälle.
Auch stieg die Zahl der ambulanten Behandlungen deutlich. Fuchs hob die «sehr guten Ergebnisse» des Spitals Nidwalden und des Luks-Standorts Sursee hervor. So schloss Nidwalden mit einem Plus von 7,7 Millionen Franken ab, fast gleich viel wie die Luks-Betriebe Luzern, Sursee und Wolhusen zusammen.
«Führend in der Schweiz»
Im vergangenen Jahr präsentierte die Gruppe eine neue Strategie, gemäss der sie «die führende Spitalgruppe der Schweiz» sein will. Die Strategie fusst auf fünf Pfeilern, wovon einer die Mitarbeiterattraktivität ist.
Bereits vor Annahme der Pflegeinitiative habe man sich diesem Thema angenommen, sagte Michael Döring, Leiter Pflege. So erhält das Personal durchschnittlich 2,6 Prozent mehr Lohn, einen zusätzlichen Ferientag, mehr Zeitgutschrift bei Nachtarbeit und Umkleidezeit gilt als Arbeitszeit. Weitere Massnahmen wurden initiiert, die Gruppe mit ihren über 8000 Mitarbeitenden überarbeitet derzeit das Lohnsystem.
Trotz Fachkräftemangel finde man Personal, sagte Döring. So habe die Gruppe etwa auch IPS-Stellen neu besetzen können, es herrsche kein Notstand. «Im Moment sind wir nicht so schlecht situiert», sagte auch Direktor Fuchs. Bei einer neuen Pandemiewelle müssten Kräfte konzentriert werden. Er hoffe aber, dass es nicht mehr soweit komme.
Auf Erfahrung bauen
Die Luks Gruppe geht bezüglich Corona von zwei Szenarien aus: von einem Abflachen oder einer Verschärfung. Im zweiten Falle wolle man die Erfahrungen nutzen, um genügend Ressourcen für den Non-Covid-Bereich bereitzustellen. Er sei überzeugt, sagte Döring, es so stemmen zu können. Man habe «viel gelernt», sagte auch Fuchs.
Neben der Entwicklung der Pandemie stehen bei der Spital-Gruppe auch in Sachen Infrastruktur Unsicherheiten an. Aus Risiko-Überlegungen nahm die Gruppe in der aktuellen Rechnung Zusatzabschreibungen von 33 Millionen Franken vor. Damit habe man den «Aufwand der Zukunft in die Gegenwart verschoben», sagte Fuchs. Dies betrifft etwa den Wert von Spitalgebäuden, die abgerissen werden, oder die Abbruchkosten.
Das Betriebsergebnis (Ebitda), das für die Investitionen relevant ist, lag mit 91,9 Millionen Franken denn auch deutlich höher als der ausgewiesene Reingewinn. Dies, sowie die vom Luzerner Stimmvolk genehmigte Aktienkapitalerhöhung sind laut Fuchs dringend nötig, zumal bis 2038 Investitionen von 1,7 Milliarden Franken anstehen.
Insbesondere beim neuen Spital Sursee, für das drei Standorte zur Auswahl stehen, wünscht sich Fuchs einen schnellen Entscheid, da sich dieses in einer Wachstumsregion befinde. Was hingegen eine künftige Zusammenarbeit mit dem finanziell angeschlagenen Kantonsspital Obwalden in Sarnen angeht, dürfte es noch eine Weile dauern. Ulrich Fricker, Verwaltungsratspräsident der Luks Gruppe sprach von «jahrelangen Sondierungsgesprächen», die nun gestartet seien.
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