Diese beiden Hagebuchen zwischen dem Basler Zoo-Parkplatz und dem Birsig schlugen heuer im Frühling zwar noch leicht aus, starben dann aber ab. Nach Hitzeschäden gab ihnen ein Pilz den Rest. Jetzt gefährden abgebrochene Äste Passanten und Autos, weshalb sie gefällt werden müssen.
Im der Krone zweier abgestorbener Hagebuchen beim Basler Zoo-Parkplatz hängen armdicke abgebrochene Äste – just über einer rege genutzten Parkbank. Passanten sind sich solcher akuter Gefahren – etwa bei Wind – kaum bewusst, weshalb die Stadtgärtnerei handeln muss.
Notfällungen: Hitze und Trockenheit raffen in Basel 40 Bäume dahin
Diese beiden Hagebuchen zwischen dem Basler Zoo-Parkplatz und dem Birsig schlugen heuer im Frühling zwar noch leicht aus, starben dann aber ab. Nach Hitzeschäden gab ihnen ein Pilz den Rest. Jetzt gefährden abgebrochene Äste Passanten und Autos, weshalb sie gefällt werden müssen.
Im der Krone zweier abgestorbener Hagebuchen beim Basler Zoo-Parkplatz hängen armdicke abgebrochene Äste – just über einer rege genutzten Parkbank. Passanten sind sich solcher akuter Gefahren – etwa bei Wind – kaum bewusst, weshalb die Stadtgärtnerei handeln muss.
Rund 40 Bäume in Basel werden diese Woche notfallmässig gefällt, nachdem Trockenheit und Hitze sie haben absterben lassen. Weil sie Äste verlieren oder ganz umstürzen können, sind sie zur Gefahr für die Bevölkerung geworden.
40 Notfällungen, welche die Basler Stadtgärtnerei bis Freitag (21. Juni) vornimmt, seien auf den Hitzesommer 2018 zurückzuführen, sagte am Montag deren stellvertretender Leiter Grünflächenunterhalt Simon Leuenberger vor den Medien. Die Bäume seien abgestorben, erläuterte er anhand einer kahlen Hagebuche beim Rialto unweit der Heuwaage.
Priorität haben Bäume entlang von Strassen und Trottoirs und in Parks. Zum Beispiel sind beim Zolliparkplatz einige Parkplätze abgesperrt, bis das tote Holz weg und die Gefahr gebannt ist. Solche toten Bäume könnte man «unmöglich stehen lassen» wie tief im Wald, sagte Marco Hug, Baumsachverständiger der Stadtgärtnerei Basel.
Einheimisches Holz leidet
Teils seien Bäume direkt vertrocknet, teils erst geschwächt worden und dann an Sekundäreffekten eingegangen, etwa an Baumpilzen oder wegen Insekten. Stark betroffen seien Waldföhren, Hain- und Rotbuchen, Spitz- und Bergahorn und Ulmen. Mühe mit Hitze und Trockenheit hätten vor allem einheimische Baumarten, sagte Hug.
Basel sei ein trockener Landesteil und spüre nun den Klimawandel, führte Leuenberger aus. Laut einer Mitteilung des baselstädtischen Bau- und Verkehrsdepartements kam Basel 2018 auf eine Niederschlagsmenge von knapp 700 Millimeter, was 17 Prozent unter dem ohnehin schon vergleichsweise tiefen Durchschnitt liege.
Der Regen dieses Jahres habe die Defizite von 2018 noch nicht kompensieren können – im Boden fehle immer noch Wasser. Es gibt auch Kaskadeneffekte: Fällt ein grösserer Baum weg, bekommen Nachbarn mehr Sonne und Hitze ab, was sie in der Folge unter Stress setzen kann.
Leuenberger sieht keine eigentliche Problemzone; Hitze-Baumleichen gebe es im ganzen Stadtgebiet; je nach Art eben mehrere beieinander. Selbst Nähe zu einem Bach helfe kaum, sagte Hug: Der Birsig etwa fliesse in einem dicht gebauten Bett, weshalb nur sehr nahe an der Wasserkante stehende Bäume etwas profitieren könnten.
Arten-Wechsel mit Klimawandel
Viele grosse Bäume haben Wurzeln bis ins Grundwasser. Wenn dessen Pegel wegen Trockenheit einen halben Meter absinkt, bedeutet das zum Beispiel für eine Eiche den Tod, da sie sie laut Hug tief im Boden nicht schnell genug Wurzeln nach unten wachsen lassen kann. Bei grossen Bäumen mache daher auch Bewässern keinen Sinn.
Hingegen giesst die Stadtgärtnerei- mit Unterstützung der Stadtreinigung – Jungbäume, die noch nicht so tief wurzeln, und dies schon früher im Jahr als 2018. Für jeden gefällten Baum verlangt das Gesetz Ersatz. Das Ziel, den Bestand von 26'000 Bäumen in Basel zu halten, erreiche man derzeit, sagte Leuenberger weiter.
Die Stadtgärtnerei versucht auch vereinzelt, Ersatzbäume aus natürlichen Ablegern aufzuziehen, in der Hoffnung, diese seien standortbezogen robust. Externe Ersatzbäume für Eingegangene hingegen sind oft andere, geeignetere Arten. Stadttauglich seien heute unter anderem Steineichen oder Hopfenbuchen.
Klimaschaden-Kosten offen
Sonst kauft die Basler Stadtgärtnerei Bäume zu – je jünger je günstiger, dank ihrem Areal in Arlesheim BL, wo sie ein paar Jahre quasi im Lager wachsen können. In der Stadt gepflanzt werden in der Regel gegen zehnjährige Bäume mit einem Stammumfang um die 18 bis 20 Zentimeter.
Kosten der Klima-Baumschäden mag Leuenberger nicht beziffern. Einen Ersatzbaum zu kaufen und zu pflanzen koste vielleicht 1000 Franken, doch dazu kommt das Fällen und Abräumen des Vorgängers, das je nach Ort aufwändig und teuer werden könne, sagte er.
Zu den aktuell 40 Sicherheits-Notfällungen können noch weitere dazukommen: Auch andere Bäume sind angeschlagen, und der Sommer hat noch nicht begonnen. Arbeit macht zudem das laufende Entfernen von toten Ästen bei leidenden Bäumen, die stehen bleiben können.
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