Bauwirtschaft Coronakrise sorgt für Einbruch in der Bündner Bauwirtschaft

SDA

21.9.2020 - 11:53

Die Bündner Bauwirtschaft hat die Coronakrise zu spüren bekommen, vor allem im Hochbau, weniger im Tiefbau. (Archivbild)
Die Bündner Bauwirtschaft hat die Coronakrise zu spüren bekommen, vor allem im Hochbau, weniger im Tiefbau. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Die Coronakrise hat in der Bündner Bauwirtschaft im ersten Halbjahr 2020 tiefe Spuren hinterlassen. Vor allem im Wohnungsbau und im übrigen Hochbau lief es deutlich schlechter als im Vorjahr. Als Stabilisator entpuppte sich der Tiefbau.

Gemäss der am Montag vom Graubündnerischen Baumeisterverband publizierten Semesterstatistik belief sich das in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres realisierte Bauvolumen auf 349 Millionen Franken. Es liegt damit um 60 Millionen Franken oder knapp 15 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Besonders vom Rückgang betroffen war der Wohnungsbau. Dort wurden 89 Millionen Franken verbaut oder 29 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode. Auf 60 Millionen Franken oder 26 Prozent weniger als im Vorjahr belief sich das Volumen im übrigen Hochbau.

Im Tiefbau dagegen wurden 199 Millionen Franken in das Strassennetz investiert, was einen Rückgang von lediglich knapp vier Prozent bedeutet. Die stetige öffentliche Nachfrage im Tiefbau/Infrastrukturbau habe in der aktuellen Krisensituation eine noch grössere, regional wirksame volkswirtschaftliche Bedeutung als sonst, schrieb der Baumeisterverband.

Rückgang dürfte sich abschwächen

Auch bei den Arbeitsvorräten musste die Bauwirtschaft einen Rückschlag hinnehmen. Sie beliefen sich per Ende Juni auf 557 Millionen Franken, was einer Abnahme von 21 Prozent darstellt. Im Vorjahr erreichten die Vorräte jedoch einen Rekordwert, so dass die aktuellen Zahlen immer noch dem zweithöchsten Stand seit 2013 entsprechen, wie der Baumeisterverband schrieb.

Auch hier ist laut dem Verband der Tiefbau mit einem Rückgang von sechs Prozent das stabilisierende Element. Markante Abnahmen verzeichneten die Vorräte im Wohnungsbau (minus 52 Prozent) sowie im übrigen Hochbau (minus 21 Prozent).

Der Gesamtbestand an Vorräten lasse für das zweite Semester die Erwartung zu, dass sich der Rückgang der Bautätigkeit bis Ende Jahr etwas abschwächen dürfte, kommentierte der Baumeisterverband.

4649 Personen waren per Ende Juni im Bauhauptgewerbe beschäftigt oder knapp drei Prozent weniger als im Vorjahr. Davon waren 1767 (-2,7 Prozent) Schweizer, 726 Kurzaufenthalter (+12 Prozent) und 2156 übrige Ausländer (-3,6 Prozent).

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