Notunterkünfte Nachfolgelösung für «Schlupfhuus» in Sicht

SDA

17.9.2019 - 11:23

Der St.Gallische Hilfsverein für gehör- und sprachgeschädigte Kinder und Erwachsene soll eine neue Notunterkunft für Kinder und Jugendliche in Krisensituationen mit vier bis sechs Plätzen aufbauen. Drei Trägerschaften hatten dafür Konzepte eingereicht.

Die Ankündigung der Schliessung des seit 18 Jahren bestehenden «Schlupfhuus» in St. Gallen löste Kritik und diverse Vorstösse in Stadt- und Kantonsparlamenten aus. Noch bis Ende März 2020 wird das rund um die Uhr geöffnete Angebot für Kinder und Jugendliche mit seinen acht Plätzen betrieben.

Nun konkretisiert sich das Nachfolgeprojekt: Das Amt für Soziales habe nach einem Sondierungsprozess dem St. Gallischen Hilfsverein für gehör- und sprachgeschädigte Kinder und Erwachsene empfohlen, sich dem Bewilligungsverfahren zu stellen, teilte der Kanton am Dienstag mit.

Der Hilfsverein wurde 1858 gegründet. Er betreibt mehrere Sprachheilschulen, ein Internat, eine Kindertagesstätte sowie verschiedene Beratungs- und Therapieangebote. Die Verantwortlichen sind nun daran, die Details des Angebots auszuarbeiten. Danach beginnt das Bewilligungsverfahren.

Der Kanton plant daneben ein ergänzendes Angebot für Säuglinge und Kleinkinder. Die Fallzahlen in dieser Altersklasse hätten zugenommen, heisst es in der Mitteilung. Für die Betreuung von Kleinkindern gebe es aber besondere Anforderungen.

Die Gemeinnützige und Hilfs-Gesellschaft der Stadt St. Gallen (GHG), sei nun in den kantonalen Bewilligungsprozess eingestiegen und konzipiere einen sicheren Ort. Dort sollen ab Frühling 2020 bis zu sechs Jahre alte Kinder betreut werden, bis klar ist, ob sie wieder zur Familie zurückkehren können oder längerfristig fremdplatziert werden müssen.

Die GHG betreibt in St. Gallen bereits mehrere Heime für Betagte, Schulen für Kinder mit verschiedensten Behinderungen, eine Kindertagesstätte sowie eine Wohngruppe für Kleinkinder.

Aufgrund der Erfahrungswerte der letzten Jahre bestehe für die Altersgruppe von 4 bis 17 Jahren ein Bedarf an vier bis sechs Plätzen und für Kleinkinder von durchschnittlich rund einem Platz, teilt der Kanton mit.

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