Missbrauch Vorwürfe rund um LGBT+-Anlaufstellen in Buchs und Chur

ka, sda

16.4.2024 - 15:28

Zwei Anlaufstellen für queere Jugendliche und Erwachsene in Buchs und Chur sind momentan geschlossen. Es gibt Vorwürfe gegen zwei leitende Personen. Dazu laufen Abklärungen der St. Galler Staatsanwaltschaft. (Archivbild)
Zwei Anlaufstellen für queere Jugendliche und Erwachsene in Buchs und Chur sind momentan geschlossen. Es gibt Vorwürfe gegen zwei leitende Personen. Dazu laufen Abklärungen der St. Galler Staatsanwaltschaft. (Archivbild)
Keystone

Gegen zwei leitende Personen des Vereins «Sozialwerk.LGBT+» mit Anlaufstellen für queere Jugendliche in Buchs SG und Chur hat die St. Galler Staatsanwaltschaft ein Verfahren eingeleitet. Es geht darin um den Verdacht auf strafbare Handlungen gegen die sexuelle Integrität. Der Ausgang der Abklärungen ist noch offen.

Keystone-SDA, ka, sda

Die Treffs in Buchs und Chur sind momentan «infolge personellem Engpass» geschlossen, wie es auf der Internetseite des Vereins «Sozialwerk.LGBT+» heisst. Laut eines Berichts des «Tagesanzeigers» vom Dienstag führt die St. Galler Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren gegen einen Vorstand des Vereins sowie gegen den Geschäftsleiter.

Es gehe darin um den Verdacht auf strafbare Handlungen gegen die sexuelle Integrität, bestätigte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA den Bericht. Weitere Auskünfte würden nicht erteilt.

Die beiden Anlaufstellen werden von den Kantonen St. Gallen und Graubünden sowie von der Stadt Chur unterstützt. Gegenüber dem Regionaljournal Ostschweiz von SRF vom Dienstagmittag zeigte sich der Churer SP-Stadtrat Patrick Degiacomi «sehr betroffen» von den Anschuldigungen. Es gelte aber die Unschuldsvermutung. Die beiden Personen müssten nun freigestellt werden, damit es Zeit gebe, die Vorwürfe zu klären.

Reagiert auf die Berichterstattung hat unter anderem die SVP-Fraktion des St. Galler Kantonsrats. Sie kündigte in einer Mitteilung einen Vorstoss an, in dem Auskünfte über die finanzielle Unterstützung des Vereins durch den Kanton verlangt werden. Die Regierung soll auch erklären, ob es bereits vor der Berichterstattung Anzeichen für Missbrauch in der Anlaufstelle gegeben habe.