Wetter Baumschäden kosten die Stadt Zürich 3,9 Millionen Franken

fn, sda

13.4.2021 - 16:09

Viele Zürcher Bäume konnten den Schneemassen vom Januar nicht standhalten. Im Bild eine abgeknickte Birke. (Archivbild)
Viele Zürcher Bäume konnten den Schneemassen vom Januar nicht standhalten. Im Bild eine abgeknickte Birke. (Archivbild)
Keystone

Umgeknickte Bäume, heruntergestürzte Baumkronen, abgerissene Äste: Die heftigen Schneefälle von Mitte Januar haben in der Stadt Zürich an jedem fünften Baum Spuren hinterlassen. Für den Einsatz von externen Mitarbeitern und für die Nachpflanzung rechnet die Stadt mit zusätzlichen Kosten von 3,9 Millionen Franken.

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Drei Monate ist es her, dass unüblich heftiger Schneefall die Stadt Zürich lahmgelegt hatte: Nachdem Tram und Bus bereits nach wenigen Tagen wieder fuhren, lässt sich erst jetzt bilanzieren, wie die Langzeitschäden an den rund 62'000 Stadtbäumen an den Strassen und in den Grünanlagen aussehen, wie Tiefbauvorsteher Richard Wolff (AL) am Dienstag an einer Medienorientierung sagte.

Der Schaden ist enorm. Denn: «Der Schnee traf auf einen Baumbestand, der schon unter Druck stand», sagte Wolff. Die Stadtbäume würden unter Stress leiden; sie seien nicht auf Trockenheit und langanhaltende Hitzeperioden eingestellt.

Rund 14'000 Bäume – über 20 Prozent aller Stadtbäume – würden nun nach dem Winter einen Schaden zeigen, sagte Axel Fischer, Geschäftsbereichsleiter Park- und Grünanlagen. Bei einigen Bäumen sei es bei einem kleinen Astabbruch geblieben, andere hätten gleich ganz nachgegeben. Dabei gebe es keinen Zusammenhang zwischen dem Alter, der Höhe oder der Art der Bäume, sagte Fischer. «Wir stellen überall Schäden fest.»

700 Bäume müssen ersetzt werden

223 Stadtbäume sind gemäss Fischer Mitte Januar direkt unter der Schneelast umgestürzt. 179 weitere mussten in der Folge aus Sicherheitsgründen sofort gefällt werden. Rund 300 weitere Bäume sind so stark geschädigt worden, dass sie kaum Überlebenschancen haben und im Herbst gefällt werden müssen.

Diese rund 700 Bäume werden ab Frühling 2022 nachgepflanzt. Es sollen sogenannte Zukunftsbäume gepflanzt werden, denen die erwarteten Klimaveränderungen nichts anhaben sollen, wie Fischer erklärte. Diese Nachpflanzungen, die bis im Frühling 2023 dauern, werden die Stadt Zürich rund 1,4 Millionen Franken kosten.

Hinzu kommen die Ausgaben, die in den vergangenen drei Monaten durch den Einsatz externer Mitarbeiter und Maschinen bereits entstanden sind. Fischer bezifferte diese auf 1,8 Millionen Franken. Im Sommer stehen zudem weitere Pflegearbeiten an beschädigten Bäumen an, wobei weitere externe Kosten von 0,7 Millionen Franken entstehen dürfen.

Die Kosten verbleiben bei der Stadt. Bäume sind – anders als von ihnen angerichtete Schäden an der Infrastruktur – nicht versicherbar, wie Fischer an der Medienkonferenz sagte.

Derart grosse Schneeschäden an den Bäumen seien schmerzhaft, sagte Stadtrat Wolff. Er sprach damit nicht primär den finanziellen Schaden an: «Bäume sind fürs Stadtklima enorm wichtig», betonte Wolff. Diese würden nicht nur Schatten spenden, sondern durch Verdunstung die Temperatur senken. «Die Bäume mindern die Hitze in der Stadt effizienter als jede technische Massnahme.»