«Keine Kraft und Energie mehr» Alex Frei löst Vertrag in Aarau auf und nimmt eine Auszeit

SB10

25.3.2024

Aarau-Coach Alex Frei legt eine Pause ein.
Aarau-Coach Alex Frei legt eine Pause ein.
Bild: Keystone

Alex Frei ist nicht mehr Trainer des FC Aarau. Der Schweizer Rekord-Torschütze hat seinen ursprünglich bis Sommer 2025 gültigen Vertrag mit dem Dritten der Challenge League per sofort aufgelöst.

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25.3.2024

Keine Zeit? blue Sport fasst für dich zusammen

  • Alex Frei ist nicht mehr Trainer des FC Aarau.
  • Der Schweizer Rekord-Torschütze hat seinen bis Sommer 2025 gültigen Vertrag mit dem Dritten der Challenge League mit sofortiger Wirkung aufgelöst.
  • Interimistisch springt ein Team um den bisherigen Assistenztrainer Norbert Fischer bis zum Saisonende ein.

Frei hatte den Trainerjob beim Aufstiegsaspiranten im Sommer letzten Jahres angetreten, knapp acht Monate später ging der 44-jährige ehemalige Captain der Schweizer Nationalmannschaft aufgrund von Erschöpfungserscheinungen auf eigenen Wunsch vorzeitig. Bis zum Saisonende springt ein Team um den bisherigen Assistenztrainer Norbert Fischer interimistisch ein. Es ist der dritte Trainerwechsel beim FC Aarau in weniger als 17 Monaten.

In der Mitteilung des Klubs wird Frei mit folgenden Worten zitiert: «In den letzten Wochen und Monaten wurde mir bewusst, dass ich nicht mehr die Kraft und Energie habe, meiner Leidenschaft als Trainer vollumfänglich nachzukommen.» Der FC Aarau erklärte, man akzeptiere Freis Entscheid und bedanke sich für die «wertvolle und stets höchst professionelle Arbeit. Wir verlieren einen hochgeschätzten Menschen, mit dem wir eine tolle Zeit verbracht haben.»

Sportlich keine erfolgreiche Zeit

Zwar passte es laut CEO Sandro Burki zwischen dem FCA und Frei menschlich gut. Ganz so harmonisch lief es hinter den Kulissen zuletzt indes nicht ab. Informationen der «Aargauer Zeitung» zufolge teilte der Klub Frei letzte Woche mit, dass er für die nächste Saison mit einem neuen Trainer plant.

Nach einem (einmal mehr) harzigen Saisonstart und musste Aarau seine Ambitionen auf den Aufstieg früh begraben. Seit dem Jahreswechsel hat sich die Mannschaft zwar auf den 3. Platz nach vorne gearbeitet. Mit 37 Punkten aus 26 Spielen weist sie unter Frei aber trotzdem etwas schlechtere Werte auf als unter dessen Vorgängern Boris Smiljanic und Stephan Keller.

Zudem leistete sich Frei in den letzten Wochen einige Ausfälligkeiten. Anfang Februar wurde er für zwei Spiele gesperrt, weil er beim 2:1-Auswärtssieg in Baden dem Publikum den ausgestreckten Mittelfinger gezeigt hatte. Wenige Wochen später stürmte er nach dem Challenge-League-Spiel in Schaffhausen (1:1) ohne anzuklopfen in die Schiedsrichter-Kabine und reklamierte vehement beim vierten Offiziellen.

Talentmanager Jakovljevic als «Cheftrainer»

Freis Nachfolger wird der FC Aarau erst im Sommer fest verpflichten. Bis dahin wird das Coaching auf verschiedene Schultern verteilt. Da der bisherige Assistenztrainer Fischer das notwendige Diplom für die Leitung einer Challenge-League-Mannschaft nicht besitzt, wird Ranko Jakovljevic, der aktuelle Talentmanager und Inhaber einer UEFA-Pro-Lizenz, für den weiteren Saisonverlauf als Cheftrainer geführt. Neben Jakovljevic und Fischer bilden Flamur Tahiraj, Petar Aleksandrov und zusätzlich Goran Ivelj, aktueller U19-Trainer, den Trainerstab.

Fischer vertrat Frei bereits während dessen Sperre aufgrund des ausgestreckten Mittelfingers.

Legende, Rüpel, Rekordtorschütze: Wie tickt Alex Frei wirklich?

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Darüber diskutiert Moderator Stefan Eggli mit dem Trainer des FC Aarau, Alex Frei, mit blue Sport Chefredaktor Andreas Böni sowie Kommentator Dani Wyler.

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