Die halbautomatische Abseitstechnologie wird erstmals beim UEFA-Superpokalspiel in Helsinki eingesetzt und soll auch in der kommenden Champions-League-Saison verwendet werden.
Am nächsten Mittwoch fordert im Olympiastadion von Helsinki Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt Real Madrid, den Gewinner der Königsklasse. Dabei kommt es auch zu einer Premiere:
Wie die UEFA meldet, wird auch die halbautomatische Abseitstechnologie (Semi-Automated Offside Technology) erstmals in einem europäischen Klubwettbewerb zum Einsatz kommen. Darüber hinaus wird SAOT auch in der kommenden Champions-League-Saison ab der Gruppenphase eingesetzt werden.
Viele Daten, viele Auswertungen
Das neue System funktioniert mithilfe von Spezialkameras, die 29 verschiedene Körperpunkte pro Spieler erfassen können. In der Mitte des Spielballs wird ein Sensor platziert – dieser zeichnet 500 Mal pro Sekunde Daten auf, um zu erkennen, wann der Ball exakt getreten wurde. Alle Spieler werden – dank eines auf künstlicher Intelligenz basierenden Modells – auf einer Karte visualisiert sein. Die Torlinientechnologie basiert auf einem ähnlichen Modell.
Die Zeit für eine VAR-Abseitsentscheidung soll von durchschnittlich 70 auf 25 Sekunden verkürzt werden können, wie «ESPN» schreibt. Den Fans in den Stadien und den Zuschauern im Fernsehen wird dabei eine 3D-Animation gezeigt – langwierige Diskussionen um das Abseits werden also zukünftig in der Königsklasse höchstwahrscheinlich verstummen. Die Daten werden zudem von einem Video-Assistenten geprüft und sofort an den Schiedsrichter auf dem Feld weitergeleitet.
Seit 2020 seien insgesamt 188 Tests durchgeführt worden, darunter alle Champions-League-Spiele der letzten Saison, hält die UFEA fest.
UEFA zuversichtlich
«Die UEFA ist ständig auf der Suche nach neuen technologischen Lösungen, um das Spiel zu verbessern und die Arbeit der Schiedsrichter zu unterstützen. Dieses innovative System wird es den VAR-Teams ermöglichen, Abseitssituationen schneller und genauer zu bestimmen, was den Spielfluss und die Konsistenz der Entscheidungen verbessert», so UEFA-Schiedsrichterchef Roberto Rosetti in der Mitteilung.
Rosetti meldet deshalb: «Das System ist bereit, bei offiziellen Spielen eingesetzt und an jedem Spielort der Champions League implementiert zu werden.» SAOT wird auch bei der WM in Katar zum Einsatz kommen.