0:2 im Final hinten Was nun, EV Zug?

Von Marcel Allemann

21.4.2022

Zug-Trainer Dan Tangnes braucht nach zwei Niederlagen nun die richtigen Lösungen.
Zug-Trainer Dan Tangnes braucht nach zwei Niederlagen nun die richtigen Lösungen.
Bild: Keystone

2:3 und 1:2. Titelverteidiger EV Zug hat die ersten beiden Playoff-Finalspiele gegen die ZSC Lions knapp verloren. Was ist zu tun? Das sind die möglichen Lösungen.

Von Marcel Allemann

21.4.2022

1. Der EVZ ändert nichts

Der EVZ bleibt sich treu und fährt genau gleich weiter wie bis anhin. Das ist absolut legitim, denn viel falsch haben die Zentralschweizer nicht gemacht. Die 2:0-Führung der ZSC Lions ist zwar nicht unverdient, aber dennoch etwas glücklich. Hätte beispielsweise Dario Simion seine Topchancen in Spiel 1 und 2 jeweils in der Schlussphase genutzt, würden die Zuger nun mit 2:0 führen.

Indem er nichts ändert, stellt der Zuger Trainer-Staff auch unter Beweis, dass er wegen einem 0:2-Rückstand nun nicht in Panik verfällt, sondern wirklich Vertrauen in das Konzept und die Belegschaft hat. Doch nichts zu ändern, kann auch gefährlich sein. Vielleicht braucht die Mannschaft in dieser Lage nun einige neue Reize, damit nicht die Gefahr besteht, dass sie, in alten Mustern gefangen, den Kopf verliert.

Und absolut nichts ändern geht ohnehin nicht mehr ganz, seit am Donnerstag Claudio Cadonau für seinen Check gegen den Kopf von Marc Aeschlimann gesperrt wurde. Cadonau ist zwar kein EVZ-Starverteidiger, aber ein solider Handwerker mit Einschüchterungspotenzial. Diesen Part muss nun Nico Gross übernehmen, der vom siebten zum sechsten Verteidiger aufsteigt.

Playoff-Final, Stand in der Serie (Best-of-Seven):

  • EV Zug – ZSC Lions 0:2 (2:3, 1:2)

2. Der EVZ nimmt eine sanfte Korrektur vor und bringt erstmals Carl Klingberg

Es wäre eine sanfte Korrektur, die eine grosse Wirkung erzielen könnte. Wenn Trainer Dan Tangnes nun in Finalspiel 3 am Samstag erstmals Carl Klingberg einsetzt. Der Flügelstürmer und EVZ-Meisterheld der letzten Saison sass bislang gegen die ZSC Lions überzählig auf der Tribüne, gilt aber als unerschrockener, für den Gegner unangenehmer Energiespieler, der nun mit seinen vollgeladenen Batterien den Playoff-Final aufmischen könnte. 

Für ihn weichen müsste dann der schwedische Center Anton Lander und zudem Marco Müller auf die Mittelstürmer-Position ausweichen. Den tschechischen Leitwolf Jan Kovar rausnehmen, wäre kompletter Blödsinn. Und einen der beiden ausländischen Verteidiger (Christian Djoos/Niklas Hansson) zu streichen, ein zu grosses Risiko. Nach der Sperre gegen Cadonau erst recht.

3. Der EVZ stellt alles auf den Kopf

Tangnes mischt alles durcheinander. Bringt nicht nur Klingberg neu ins Team, sondern mischt auch sonst die Blöcke komplett durcheinander, um aus seinem Team eine möglichst grosse Reaktion herauszuholen. Gibt beispielsweise dem talentierten Dario Allenspach und Routinier Reto Suri eine grössere Rolle mit mehr Eiszeit. Doch ein solches Panik-Gehabe würde nicht zum besonnenen EVZ-Trainer passen, ist daher unwahrscheinlich.  

Fazit: Am wahrscheinlichsten erscheint die Variante mit Klingberg. Denn für einen Grund beschäftigt der EVZ ja fünf Ausländer. Um beispielsweise auf einen 0:2-Rückstand in der Finalserie gegen die ZSC Lions reagieren und eine sanfte Korrektur anbringen zu können.