Kanada beendet den Traum des kleinen Lettland vom erstmaligen Einzug in einen WM-Final. Der Rekord-Weltmeister wendet den Halbfinal im Schlussdrittel nach einem 1:2-Rückstand und gewinnt 4:2.
Auch die Kanadier hatten gegen den aufmüpfigen Aussenseiter, der im Viertelfinal noch im heimischen Riga Schweden eliminiert hatte, hart zu kämpfen. Erst im letzten Drittel konnten sie die spielerische Dominanz auch in Zählbares umwandeln.
45 Sekunden nach der zweiten Pause erwischte Jack Quinn von den Buffalo Sabres den ansonsten bärenstarken lettischen Goalie Arturs Silovs, der in der Regel nur in der zweitklassigen AHL zum Einsatz kommt, von hinter der Torlinie via dessen Maske zum 2:2. Acht Minuten später folgte der grosse Auftritt des Supertalents Adam Fantilli. Von der Mittellinie gestartet, liess der 18-jährige Universitätsspieler alle stehen und traf perfekt in die Ecke zu seinem ersten WM-Tor – einem entscheidenden.
Die grössere spielerische Klasse entschied letztlich für Kanada, das zum vierten Mal in Folge im Final stet und seinen 28. WM-Titel anstrebt. Die aufopferungsvoll kämpfenden Letten, aus einem Land mit gerade mal 1,8 Millionen Einwohnern hatten ihnen aber das Leben schwer gemacht. Zweimal – im ersten Drittel durch Daris Locmelis und nur 66 Sekunden nach Kanadas Ausgleich Peyton Krebs durch Rudolfs Balcers – waren sie in Führung gegangen. Nach dem 2:4 ins leere Tor war ihnen eine Standing Ovation der grossen Mehrheit der fast 9000 Zuschauer sicher.
Kanadas Gegner im Final vom Sonntag ist im finnischen Tampere die USA oder Deutschland. Der zweite Halbfinal beginnt um 17.20 Uhr Schweizer Zeit. Lettland hat im Spiel um Platz 3 immer noch die Chance auf die erste WM-Medaille seiner Geschichte.