Die Schweiz muss in der EM-Vorbereitung einen herben Dämpfer einstecken. Nach dem 0:7 gegen Deutschland sprechen Trainer Nils Nielsen und Ramona Bachmann Klartext.
Den zweitletzten Auftritt vor dem EM-Start haben sich die Schweizerinnen definitiv anders vorgestellt. Gegen Deutschland bleibt die Mannschaft über 90 Minuten chancenlos. Das Schussverhältnis von 23:2 verdeutlicht, dass der Sieg auch in dieser Höhe in Ordnung geht. Rund zwei Wochen vor dem EM-Auftaktspiel gegen Portugal zeigt der grosse Nachbar der Schweiz die Grenzen auf.
«Ein sehr schweres Spiel für uns. Wir kommen nicht gross zu Torchancen, wir können den Ball nach vorne nicht halten. Ich will keine Entschuldigung suchen, aber man hat schon gesehen, dass wir extrem müde sind. Wir haben zwei sehr strenge Wochen hinter uns, wir sind immer noch in der Vorbereitung», sagt Ramona Bachmann im SRF-Interview und spricht auch die rund siebenstündige Zugfahrt nach Erfurt am Tag vor dem Spiel an. «Auch nicht optimal», so die Nummer 10 über die Anreise.
Nielsen: «Sonst passiert es noch einmal»
«Es geht nicht um das. Deutschland war klar besser», macht Trainer Nils Nielsen klar. «Viele Tore waren ganz einfach. Wir haben sie fast selber geschossen. Das müssen wir verbessern. Wir konnten für ungefähr 30 Minuten mithalten, dann war alles für Deutschland», sagt Nielsen und warnt: «Wir müssen die Fehler korrigieren fürs nächste Spiel. Sonst passiert es vielleicht noch einmal.»
Nielsen ist aber überzeugt, dass seine Spielerinnen den missglückten Auftritt gut verarbeiten werden. «Dieses Spiel ist fertig. Wenn wir die Analyse gemacht haben, dann gibt es ein neues Spiel. Das ist nicht das Problem», so der 50-Jährige.
Auch Ramona Bachmann bleib zuversichtlich. «Es ist vielleicht nicht mal so schlecht, dass uns das jetzt passiert. Es wissen alle, dass eine solche Leistung an der EM nirgends hin. Vielleicht ist das ein Wake-up-Call für uns», sagt Bachmann und kündigt an: «Wir werden das analysieren und eine Reaktion zeigen im England-Spiel.» Gegen England bestreitet die Schweiz am kommenden Donnerstag in Zürich das letzte Vorbereitungsspiel.