«Heimspiel» Celestini und der FC Luzern – Torhüter Müller: «Das passt»

Martina Baltisberger

29.6.2020

Der FC Luzern gehört zu den erfolgreichsten Teams der Rückrunde. FCL-Keeper Marius Müller erklärt im Fussball-Talk «Heimspiel» auf Teleclub, weshalb es bei den Zentralschweizern derzeit so gut läuft. 

Marius Müller spielt beim FC Luzern eine Klasse-Saison. Der Torhüter spürt das Vertrauen seiner Mannschaft und hält den FC Luzern mit starken Paraden regelmässig in der Partie. Seinen gewohnten Spielstil musste der 26-Jährige im Winter anpassen, als Fabio Celestini nach der Entlassung von Thomas Häberli das Zepter übernahm. Der Romand stellte höhere Erwartungen an seinen Stammtorhüter. «Ich sagte während eines Trainings zu Dave Zibung: ‹Mir fackelt gleich das Gehirn ab.› Ich musste so viel denken», analysiert Müller die Folgen des Wechsels an der Seitenlinie. Er war überfordert, denn es sei richtig anspruchsvoll gewesen mit den vielen neuen Inputs. «Inzwischen sind die Automatismen da. Wir sind vom Spielaufbau her auf einem guten Weg», so der Torhüter.

Mittlerweile lobt Müller die neue Taktik: «Es macht richtig Spass. Das ist moderner Fussball. Egal, wen wir anschauen – Man City oder Liverpool –  die Torhüter spielen richtig mit. Diese Teams haben viel Ballbesitz und sie bewegen sich zielstrebig nach vorne.»

Und das sei dann auch der Unterschied zur Hinrunde, erklärt Müller. Zuvor lautete die Devise beim FCL: «Wir spielen von Müller auf Schürpf und dann schauen wir mal.» Das habe sich nun komplett geändert. 



Fringer: «Celestini hat extrem dazu gelernt»

In der Rückrunde läuft es dem FC Luzern bisher sehr gut. Die Zentralschweizer mussten in acht Spielen nur eine Niederlage (gegen Lugano) einstecken. Für Müller ist klar, dass der Trainer einen enormen Einfluss auf das Team hat. «Das passt einfach.» Der ehemalige Leipzig-Spieler erinnert sich an Celestinis erste Ansprache zurück: «Er hat sie auf Französisch gehalten. Er wollte, dass seine Worte mit der richtigen Intension vermittelt werden», sagt Müller. «Ich habe mir gedacht, kein Problem, ich hatte sechs Jahre Französisch in der Schule. Aber ich habe kein Wort verstanden. Und doch habe ich gesehen, wofür er steht und was er ausstrahlt.» Das hat den Deutschen fasziniert und auch motiviert, noch bessere Leistung zu erbringen. 

Auch Fussball-Experte Rolf Fringer sieht Celestinis Mentalität als grossen Vorteil für die Mannschaft. «Man sieht, wie Celestini Freude hat, ein Deutschschweizer Team trainieren zu dürfen», sagt Fringer. Celestini ist 2016 mit Lausanne in die Super League aufgestiegen und hat 2018 in Lugano weitere Trainer-Erfahrung sammeln können. «Er passt mit seiner Art, auch wie er sich entwickelt hat, zum FC Luzern», so Fringer. «Schliesslich hat sich Celestini auch als Fussballer in Spanien durchsetzen können. Das hilft als Trainer. Ansprachen wirken so viel authentischer und glaubwürdiger.»

Wie Celestini seine Philosophie im Training vermittelt, ist für Müller kaum zu beschreiben. Der Torhüter sucht nach passenden Worten und sagt dann: «Kommt am besten selber vorbei und dann versteht ihr, was ich meine.» 


Die ganze Heimspiel-Sendung vom 28. Juni 2020 können Sie im Video am Anfang des Artikels anschauen. 


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