Nach dem Rassismus-Eklat um Wil-Präsident Maurice Weber zieht Medienchef Dani Wyler die Konsequenzen und tritt zurück.
«Ich bin sehr sensibel beim Thema Rassismus und Diskriminierung, für mich ist das nicht tolerierbar», sagt Wyler am Montagnachmittag zu «blue News». Zuvor hatte der FC Wil in einem kurzen Statement mitgeteilt, dass «Wyler den Club auf eigenen Wunsch als Konsequenz aus dem Vorfall in Neuenburg» verlässt.
Grund für den Abgang ist die verbale Entgleisung von Klubpräsident Maurice Weber. Dieser hatte am 7. Mai beim Spiel gegen Xamax die dunkelhäutigen Gegenspieler mit dem N-Wort beschimpft. Dies wurde am 17. September, mehr als vier Monate nach dem Vorfall, publik.
Weber entschuldigte sich erst fünf Tage nach der Enthüllung seiner rassistischen Entgleisung klubintern bei den Aktionären und trat danach aus dem Liga-Komitee zurück. Auf einen Rücktritt als Wil-Präsident verzichtete Weber aber.
Wyler engagiert sich schon lange im Kampf gegen Rassismus
Die Reissleine zieht nun mit Medienchef Dani Wyler ein anderer. Er habe keine Wahl gehabt. Von Webers verbaler Entgleisung habe er erst am Tag vor der Enthüllung erfahren. «Ich engagiere mich seit Jahren im Kampf gegen Rassismus», so Wyler, der seit 2017 für blue Sport als Kommentator arbeitet. Vor 25 Jahren war er als Gründungsmitglied dabei, als der Verein «Gemeinsam gegen Rassismus» erstmals an die Öffentlichkeit getreten war, und ein Zeichen setzte gegen rassistische Fans in Bern.
Für Maurice Weber ist der Skandal indes noch nicht ausgestanden. Die Untersuchungen der Disziplinarkommission der Liga sind noch nicht abgeschlossen. Dem Wil-Boss droht eine weiterhin eine Strafe, die von einer Busse bis zu einer Sperre in der Funktion als Klubpräsident gehen kann.