Amerikanische Erfolgsformel Wie der FC Lugano aus 7250 Kilometer ferngesteuert wird

plh, sda

17.12.2021 - 17:22

Der FC Lugano belegt aktuell Rang 3 in der Meisterschaft, einen Punkt vor YB.
Der FC Lugano belegt aktuell Rang 3 in der Meisterschaft, einen Punkt vor YB.
Keystone

Der FC Lugano gehört dem US-Milliardär Joe Mansueto in Chicago. Die Lenkung über 7250 km scheint bestens zu funktionieren. Vor dem Schlagerspiel vom Sonntag gegen YB ist der FCL bestens positioniert.

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Die Bianconeri haben in diesem Herbst ausserordentlich viel erreicht. Im Sportlichen haben sie sich als vierte Kraft zu Zürich, Basel und YB gesellt. An der Urne bekamen sie ein Ja für das längst fällige neue Stadion im Cornaredo-Quartier mit 57 Prozent der Stimmen – was man bei dem energischen sportfeindlichen Widerstand in der Stadt als sehr gutes Ergebnis werten darf.

Der Unternehmer Mansueto bedankte sich bei der Bevölkerung. Das 10'000 Zuschauern Platz bietende Stadion als Mittelpunkt eines 374 Millionen Franken teures Sport- und Event-Zentrum soll im Jahr 2026 stehen. Laut Mansueto wird es das schmucke Stadion ermöglichen zu investieren. Generell werde der Klub für die Zuschauer, aber auch ausländische Spieler attraktiver werden.

Mansuetos Statthalter ist der Technische Direktor Georg Heitz, der in der gleichen Funktion in seiner ganzen Zeit beim FC Basel nichts als Erfolg hatte. Eine Durchlässigkeit zwischen Mansuetos Chicago Fire in der höchsten amerikanischen Liga MLS und dem FC Lugano könnte immer mehr zum Tragen kommen. In dieser Woche wurde bekannt, dass Lugano mit einem langfristigen Vertrag von Chicago Fire den argentinischen U23-Internationalen Ignacio Aliseda übernimmt. Ab Januar wird er im Tessin sein. Die Schatulle des Präsidenten ist so gross, dass es in der Winter-Transferperiode noch mehr Zuzüge (und dadurch eventuell auch Abgänge) im Kader geben könnte.

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Gewachsene Mannschaft

Vor allfälligen Mutationen präsentiert sich Lugano in der Herbstrunde als recht konstante und über Jahre gewachsene Mannschaft. Unter dem erfolgreichen neuen Coach Mattia Croci-Torti spielt die Mannschaft nicht spektakulär. Ein solides Defensivspiel geht vor. Nur der FC Basel (17) hat weniger Gegentore kassiert als Lugano (19). Die Young Boys, am Sonntagnachmittag um 14.15 Uhr der Gegner im Cornaredo, haben 13 Tore mehr erzielt als Lugano. Die besten vier Torschützen der Berner scheinen in der Skorerliste vor dem ersten Luganesen auf. Dieser ist der routinierte Verteidiger und Penaltyschütze Reto Ziegler mit «nur» vier Toren.

Der wohl grösste Trumpf der Mannschaft ist in diesen Wochen die Begeisterung, die Trainer Croci-Torti ab Anfang September bei den Spielern entfacht hat. Er könne sie manchmal gar nicht bremsen, sagte Croci-Torti. Sie zu bremsen wäre vor dem Match gegen den Serienmeister wohl auch nicht der passende Zeitpunkt.

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