Schweizer Benachteiligung? Renato Steffen: «Man muss mehr beweisen als die anderen»

tbz

8.3.2021

Werden Schweizer Fussballer in Deutschland benachteiligt? «blue»-Experte Marco Streller und Bundesliga-Söldner Renato Steffen erzählen in der Sendung «Heimspiel» auf «blue Zoom» von ihren Erfahrungen.

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Aktuell kicken 18 Schweizer Fussballer in der deutschen Bundesliga. Trotzdem schauen unsere Nachbarn gerne etwas auf die Schweiz herab, wenn es um den Sport mit dem runden Leder geht. Das erschwert den Wechsel nach Deutschland, findet «blue»-Experte und Ex-Bundesliga-Söldner Marco Streller.

«Ich glaube nicht, dass man gekannt wird (als Schweizer in einer Bundesliga-Garderobe). Man muss sich Respekt verschaffen. Und das geht nur über Leistung», erklärt Streller.

Soll das heissen, als Deutscher hat man es automatisch einfacher, sich bei einem Bundesligisten durchzusetzen? Andreas Böni, stellvertretender Chefredaktor bei «Blick» ist davon überzeugt. «Die Deutschen mögen uns, aber sie nehmen uns sicher nicht ernst am Ende des Tages. Wenn du einen Schweizer und einen Deutschen auf derselben Position hast, dann spielt in erster Linie immer der Deutsche.»

Renato Steffen: «Doppelt so hart gearbeitet»

Streller bestätigt diese These, glaubt aber, dass der Respekt über die Jahre grösser geworden ist. «Seit ich dazumal in Deutschland gespielt habe, hat sich sicher ein bisschen was verändert. Das ist auch dem verschuldet, dass die Nationalmannschaft immer wieder Ausrufezeichen setzt. Immer wieder grosse Nationen schlägt», so der 39-Jährige. «Ich behaupte aber nach wie vor, dass es als Schweizer nicht einfach ist, wenn man zum grossen Bruder rübergeht.»

Einer, der es wissen muss, ist Wolfsburg-Angreifer Renato Steffen. Der 29-Jährige sah sich als Schweizer in Deutschland zu Beginn auch etwas diskriminiert. «Ich habe das ähnlich erlebt. Es ist schon so, dass man als Schweizer mehr beweisen muss als die anderen», lässt er per Video-Call durchblicken. 

Steffens Lösung? Der Nationalspieler sieht es ähnlich wie Streller im Studio. Am Ende des Tages zähle die geleistete Arbeit. «Ich habe nie den Kopf in den Sand gesteckt, sondern habe dann einfach doppelt so hart gearbeitet wie die anderen. Darum stehe ich jetzt auch hier.» Zudem helfe es, wenn unter den Teamkollegen noch andere Schweizer seien, so Steffen.

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