FCB-Machtkampf «Triff die richtige Entscheidung» – Degen macht emotionale Botschaft an Burgener öffentlich

jar

28.3.2021

Der Machtkampf zwischen David Degen und Bernhard Burgener geht in die heisse Phase.
Der Machtkampf zwischen David Degen und Bernhard Burgener geht in die heisse Phase.
Bild: Keystone

Am Mittwoch hat David Degen hat sein Vorkaufsrecht wahrgenommen und ein Kauf-Angebot für den FC Basel über 16,4 Millionen Franken abgegeben. In einer emotionalen Botschaft an Klubboss Bernhard Burgener untermauert Degen sein Vorhaben.

Der Machtkampf beim FCB geht in die heisse Phase. Am Montag soll der Verwaltungsgrat der FC Basel Holding entscheiden, wie das Angebot von David Degen gehandhabt wird. Der Minderheitsaktionär hatte am Mittwoch ein Kaufangebot für die Anteile von Bernhard Burgener abgegeben – über 16,4 Millionen Franken. Damit konnte er das bereits hinterlegte Angebot der Firma Basel Dream & Vision AG, bei der neben Burgener auch die Investmentgesellschaft Centricus involviert sein soll, egalisieren.

Degen, der schon als Spieler jahrelang beim FCB aktiv war, geht am Samstag noch einmal in die Offensive und veröffentlicht auf Instagram den Brief, den er unter der Woche in Burgeners Büro zusammen mit einem Trikot deponiert hat.

Darin steht: «Lieber Bernhard. Das ist für mich eines meiner wichtigsten Shirts, welches ich die hiermit schenke. Ich habe für den Club in diesem Shirt Blut und Schweiss geschwitzt und grosse Erfolge gefeiert. Der FCB ist eine Institution! Es geht um die Sache! Triff die richtige Entscheidung! Auch für dich persönlich. Es ist Zeit.»

Entscheidungshoheit hat Burgener eigentlich nicht, wegen Befangenheit muss er wie auch Degen offenbar in den Ausstand treten. Jedoch darf wohl davon ausgegangen werden, dass die weiteren Verwaltungsratsmitglieder Karl Odermatt und Peter von Büren die Interessen des Präsidenten vertreten. FCB-Ikone Odermatt gilt als guter Burgener-Freund. Von Büren ist treuer Geschäftspartner Burgeners, die beiden leben zudem im gleichen Dorf im Fricktal.

Degen muss auf Unterstützung hoffen

Degen war im Kampf um die Macht beim FC Basel bislang mehr oder weniger auf sich alleine gestellt. Jetzt muss er hoffen, dass ihn der VR unterstützt und sich Burgener zurückzieht. Möglicherweise stufen die Entscheidungsträger aber das Angebot der Firma Basel Dream & Vision AG als besser ein. Neben dem Kaufpreis von 16,4 Millionen Franken sollen dabei zusätzlich 200 Millionen Franken Investitionen in Aussicht gestellt werden.

Lehnt der Verwaltungsrat Degens Angebot ab, droht wohl ein jahrelanger Rechtsstreit mit dem ehemaligen Nati-Spieler. Dass die beiden Parteien künftig gemeinsame Sache machen, ist nach dem langem Machtkampf unwahrscheinlich. 

In seinem Instagram-Post stellt Degen, der bei den Fans als grosser Hoffnungsträger für die Zukunft angesehen wird, noch einmal klar, dass es ihm nicht um sich selbst gehe, sondern um den FC Basel: «Es braucht einen Neuanfang. Und ich erwarte vom FCB-Verwaltungsrat, dass Abmachungen eingehalten werden.»