Super League YB dank Geduld, Selbstvertrauen und Kadertiefe wieder Leader

SDA

25.10.2020 - 20:56

Zwischen zwei Europacup-Höhepunkten meistern die Young Boys die Pflicht in der Meisterschaft am Sonntag souverän. Die Berner stellen beim 2:1-Sieg gegen Luzern ihre Kadertiefe und Geduld unter Beweis.

Der Luzerner Goalie Marius Müller tat am Sonntag alles, um das Nervenkostüm der Young Boys zu testen. Der 27-jährige Deutsche aus Heppenheim, der Heimat von Formel-1-Star Sebastian Vettel, lenkte in der 6. Minute einen Kopfball von Jean-Pierre Nsame mirakulös über das eigene Tor – er setzte damit den Ton für die Partie. Mit mehreren starken Paraden verhinderte Müller, dass der Schweizer Meister und Cupsieger vor seinem zweiten Auftritt in der Europa League am Donnerstag gegen Cluj zu einem Sieg im Schongang kam.

Manch ein Super-League-Klub hätte sich durch solch eine Goalieleistung den Schneid abkaufen lassen, YB nicht. «Wir wissen einfach was wir können», sagte YB-Captain Fabian Lustenberger auf das Nervenkostüm seines Teams angesprochen. «Ich bin jetzt seit zirka 18 Monaten hier und habe noch kein Heimspiel in der Meisterschaft verloren. Das sagt doch alles.»



YB tritt im Wankdorf in der Meisterschaft mit einem so grossen Selbstvertrauen an, dass selbst eine verpatzte erste Halbzeit wie gegen den FCL den Glauben an den Sieg nicht verdrängen kann. Die Berner legten gegen die Zentralschweizer gut los, gerieten entgegen dem Spielverlauf durch einen Foulpenalty in Rückstand, zwischenzeitlich etwas aus dem Tritt und siegten letztlich doch äusserst souverän. Welche Spieler jeweils auf dem Platz stehen, scheint dabei fast nebensächlich.

Seoane: «Manchmal ist es schon schwierig»

Im Vergleich zum Auftritt gegen die AS Roma in der Europa League veränderte Trainer Gerardo Seoane sein Team taktisch und personell augenfällig. «Wir versuchen vor jedem Spiel zu analysieren, was wir brauchen und welche Spieler wir einsetzen», so der 41-Jährige. Es sei eine spannende, aber nicht immer einfache Aufgabe, weil er 20 gute Spieler im Kader habe, sagte Seoane. «Manchmal ist es schon schwierig einem Spieler zu sagen, dass er nicht dabei ist.»

Gegen den FCL hatte Seoane aufgrund der Kadersituation den Luxus, nach rund einer Stunde einen Quentin Maceiras einzuwechseln, oder einen Christian Fassnacht. Eine Minute danach traf Meschack Elia zum 1:1. Der FC Luzern hatte am Sonntag einen bärenstarken Müller, YB die nötige Tiefe im Kader und Geduld.

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport