Das DuellDas Duell: Deshalb gewinnt die Schweiz gegen Costa Rica (nicht)
Patrick Lämmle / Martin Abgottspon
26.6.2018
Die Schweiz braucht gegen Costa Rica einen Punkt, um sich sicher fürs Achtelfinale zu qualifizieren. Doch die Mannschaft von Vladimir Petkovic spielt auf Sieg und den werden sie einfahren – oder etwa nicht?
Deshalb gewinnt die Schweiz gegen Costa Rica
Bei Costa Rica ist die Luft draussen DIE Überraschungsmannschaft der WM 2014 (Viertelfinal-Aus gegen Holland nach Elfmeterschiessen) ist nach zwei Spielen bereits ausgeschieden. Innerhalb des Teams soll die Stimmung auf dem Tiefpunkt sein, die Spieler streiten das allerdings ab. Sie seien Profis und im letzten Spiel soll ein Sieg her. Doch nach den Niederlagen gegen Serbien (0:1) und Brasilien (0:2) ist die Luft draussen. Die Mannschaft ist spielerisch limitiert und lebt vom Kampf. Mittelfeldspieler Bryan Ruiz sagte nach dem Brasilien-Spiel: «Wir haben mehr gegeben als wir eigentlich hatten.» Es ist nicht zu erwarten, dass die Spieler im für sie bedeutungslosen letzten Spiel noch einmal an die Grenzen gehen.
Nebengeräusche haben das Team zusammengeschweisst Der Doppeladler-Jubel hat in den letzten Tagen die Schlagzeilen rund ums Schweizer Nationalteam bestimmt. Innerhalb des Teams dürfte das Ganze aber für weit weniger Wirbel gesorgt haben. Michael Lang sagt es am Montag so: «Wir hatten von Anfang an einen sehr guten Team-Spirit. Dieser ist unser Pluspunkt. Anders als vor zwei Jahren war das schon vor dem Camp in Lugano so. Was jetzt passiert, lässt uns noch näher zusammenrücken. Wir lassen keinen alleine und lassen nicht zu, dass ein Einzelner den Leuten zum Frass vorgeworfen wird.» Wenn er das sagt, dann hört es sich nicht wie eine Durchhalteparole an, man glaubt ihm aufs Wort.
Die Qualität setzt sich durch Das Wichtigste zum Schluss! Die Schweizer Nati ist Costa Rica in fast allen Belangen überlegen. Auch mental ist unsere Nati gereift, sie hat gelernt mit Drucksituationen umzugehen. Nur so war es möglich, dass man gegen Brasilien (1:1) und Serbien (2:1) einen Rückstand wett machen konnte. Es ist kein Zufall, dass die Mannschaft von Vladimir Petkovic in den letzten zwei Jahren lediglich ein Spiel verloren hat, das letzte Gruppenspiel in der WM-Qualifikation auswärts bei Portugal (0:2).
Patrick Lämmle, Redaktor
Darum wird die Schweiz nicht gewinnen
Die Nati wird Costa Rica unterschätzen Ja, im ersten Moment sieht es für die Schweiz im abschliessenden Gruppenspiel nach einem Selbstläufer aus. Costa Rica galt schon vor der WM als vermeintlich einfachster Gegner, den man einfach schlagen muss. Jetzt umso mehr. Schliesslich hat das mittelamerikanische Team gegen Serbien und Brasilien höchstens gut mitgehalten, wirklich gefährlich waren sie aber selten. Wie soll uns dieses Team also ärgern? Erst recht, wenn wir jetzt auch noch in Bestbesetzung antreten können, nachdem die FIFA bei ihrem Urteil über Xhaka, Shaqiri und Lichtsteiner mehr Gnade als Recht walten liess.
Die Einstellung wird zum Problem Doch der Eindruck täuscht. Die Nati-Stars werden zwar völlig euphorisiert in diese Partie gehen, doch genau das wird für sie zum Stolperstein. Seit Vladimir Petkovic am Ruder ist, hat man jeden Gegner mit dem gleichen Respekt behandelt. Dieses Mal aber wird die Nati erstmals zu überheblich und selbstgefällig auftreten.
Ein Sieg für die Fans – Costa Rica wird ein Feuerwerk zünden Auch die Nati-Spieler haben wohl mitbekommen, dass bei Costa Rica in den letzten Tagen die Nerven blank lagen. Aus der Heimat hagelte es heftige Kritik und Trainer Oscar Ramirez hört nach der WM auf. Ihm wird vorgeworfen, sein Team viel zu defensiv eingestellt zu haben. Captain Bryan Ruiz und Goalie Keylor Navas sollen bereits jetzt heimlich das Traineramt ausüben. Gegen die Schweiz werden die beiden Stars von Sporting Lissabon und Real Madrid einen ersten Schritt unternehmen wollen, ihre Fans in der Heimat wieder versöhnlich zu stimmen. Das bedeutet, dass sie gleich mit einem Offensiv-Feuerwerk in die Partie steigen werden und man wird sich erstmals seit langem an das Costa Rica von 2014 erinnern, das damals erst im Viertelfinal der WM im Elfmeterschiessen an Holland gescheitert ist.
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