Der Fussball-Weltverband will offenbar die Vorfälle bei der Abschlusszeremonie der WM in Katar nach dem Titelgewinn der argentinischen Mannschaft untersuchen. Vor allem eine Person zog den Unmut auf sich: «Salt Bae».
Die FIFA habe festgestellt, dass sich Personen im Lusail Stadion unerlaubten Zutritt zum Spielfeld verschafft hätten, teilte der Weltverband gegenüber mehreren Medien mit und kündigte an, dass entsprechende interne Massnahmen ergriffen werden.
Bei den Jubelfeiern von Lionel Messi und Co. nach dem Sieg im Elfmeterschiessen gegen Frankreich war unter anderem ein berühmter Restaurantbesitzer mit dem Künstlernamen «Salt Bae» zu sehen, der Fotos mit argentinischen Spielern gemacht hatte. Dabei gibt es auch Bilder und Videos, wie Nusret Gökçe – so heisst der 39-jährige Türke mit bürgerlichen Namen – den WM-Pokal festhält.
Ohne Schamgefühl schnappte er einigen Spielern die Trophäe aus der Hand und biss in die Medaillen der Profis. Selbst dem sonst geduldigen Messi ging die aufdringliche Art des Influencers sichtbar auf die Nerven, was natürlich viele Fussball-Fans weltweit erzürnte.
Infantino lässt seinen Kumpel fallen
Der Promi-Koch wurde durch seinen «Salzstreuer-Move» – er streckt seinen Ellenbogen vor sein Handgelenk und streut Salz auf das Steak – 2017 zu einem Internet-Phänomen. Seither kennt man rund um den Erdball «Salt Bae» – fast 50 Millionen Follower folgen ihm mittlerweile auf Instagram. Dort posiert er am liebsten mit (den weltbesten) Fussballern, um sein Geschäft anzukurbeln. So hat der umtriebige Geschäftsmann aus seinem Steakhouse eine internationale Restaurant-Kette entwickelt.
Doch nicht nur Kicker dinieren in seinem Lokal, auch Tennis-Legende Roger Federer oder FIFA-Boss Gianni Infantino waren schon zu Gast. Nicht alle Stars hatten aber eine durchwegs positive Erfahrung. Einen grossen Shitstorm gab es um den früheren Bayern-Profi Franck Ribéry, der nach dem Verzehr eines Blattgold-Steaks – Preis über 1200 Euro – in die Kritik geriet. Tatsächlich sind die saftigen Preise – weder moralisch noch kulinarisch – kaum zu rechtfertigen.
Auch Infantino, der sich in der Vergangenheit gerne mit dem türkischen «Salzstreuer» ablichten lässt, distanziert sich nach den Vorkommnissen nach dem WM-Final von «Salt Bea». Wie ein Twitter-User schreibt, entfolgte der Schweizer ihm auf Instagram.
Pokal darf nur von wenigen Auserwählten berührt werden
Infantinos Distanzierung dürfte auch Taktik bedingt sein, den die internen Regeln der Fifa bezüglich Umgang mit dem WM-Pokal sind strikt. So steht auf der Website der FIFA: «Als eines der bekanntesten Sport-Symbole der Welt und eine unbezahlbare Ikone darf die originale WM-Trophäe nur von einem sehr ausgewählten Personenkreis berührt und gehalten werden, zu dem ehemalige Gewinner der Weltmeisterschaft und Staatsoberhäupter gehören.»