Inter Mailand ist weiterhin auf Titelkurs. Dahinter kann die AC Milan dank dem wichtigen Auswärtserfolg bei der AS Roma die Rolle als erster Verfolger festigen. Doch für den Sieg zahlte man einen hohen Preis, was in der Endabrechnung noch teuer werden könnte.
Die Nerazzurri gehen gegen Genua dank dem formstarken Romelu Lukaku bereits nach 32 Sekunden in Führung. Inter-Coach Antonio Conte lobte vor dem Spiel den 27-jährigen Belgier, den er zu seinem Amtsantritt 2019 für kolportierte 80 Millionen Schweizer Franken von Manchester United holte: «Lukaku ist ein untypischer Spieler, er ist ein schneller Mittelstürmer, er könnte American Football spielen.»
Am Ende schaute ein souveräner 3:0-Erfolg raus. Durch diesen Sieg haben sie nun vier Punkte Vorsprung auf Milan und bereits zehn Punkte auf Juventus (ein Spiel weniger). «Es sind noch 14 Spiele zu absolvieren. Wir müssen so weitermachen», hielt Conte fest. Für ihn ist klar: «Das Ziel ist es, zu gewinnen (die Meisterschaft – d. Red.).»
Etwas dagegen hat der Stadtrivale. Die Rossoneri waren zuletzt in eine kleine Formkrise geraten. Gegen die AS Roma, welches als einziges Team in dieser Saison zu Hause noch ungeschlagen war, ging man so als Aussenseiter ins Spiel. Nichtsdestotrotz konnte man sich dank eines Elfmeter-Tors von Franck Kessie und eines Treffers von Ante Rebic wichtige drei Punkte holen. «Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir durch zwei negative Spiele nicht das Selbstvertrauen verlieren dürfen, das wir über ein Jahr lang gemeinsam aufgebaut haben», so Milan-Trainer Stefano Pioli.
Trio muss verletzt raus – CR7 kann es alleine nicht richten
Doch für den hart erkämpften Sieg zahlte man einen (zu) hohen Preis: Zlatan Ibrahimovic, Hakan Calhanoglu und Rebic fielen allesamt verletzt aus. «Es ist ein entscheidender Moment für unsere Saison und wir hoffen, dass die Verletzungen nicht ernst sind, denn wir brauchen jeden, der uns zur Verfügung steht», meint Pioli.
«Wenn wir vor einem Jahr jemandem gesagt hätten, dass wir auf dem zweiten Platz stehen würden, dann hätten uns die Leute nicht geglaubt. Wir wissen, wo wir angefangen haben, wir kennen die Ziele, mit denen wir in die Saison gestartet sind, und den Weg, den wir gehen müssen», hielt er fest. Auch für Pioli ist klar: «Wir haben die Erwartungen durch unsere guten Leistungen hochgeschraubt.»
Unter den Erwartungen geblieben ist hingegen Serienmeister Juventus. Auch am Wochenende schaute auswärts bei Hellas Verona nur ein 1:1-Remis raus. Einziger Torschütze bei Juve war wieder einmal Cristiano Ronaldo, der mit 19 Saisontreffern auch die Torschützentabelle vor Lukaku (18) anführt. Wie die Gefühlswelt des portugiesischen Superstars derzeit aussieht, beschrieb seine Partnerin Georgina Rodriguez kürzlich folgendermassen: «Wenn ein Spiel nicht gut gelaufen ist, ist er kein Sonnenschein. Aber er weiss, wie Fussball ist. Manchmal gewinnt man und manchmal verliert man.»