Markus Babbel befindet sich mit den Western Sydney Wanderers in der Krise. Als der frühere FCL-Trainer von einem Reporter auf die schwache Form seiner Mannschaft angesprochen wird, reagiert Babbel genervt.
Mit drei Siegen sind die Western Sydney Wanderers im Oktober in die neue Saison gestartet, was die ersten Fans wohl schon vom allerersten Meistertitel in Australien träumen liess. Doch mittlerweile ist die Euphorie in der Millionenstadt komplett verflogen. Die letzten fünf Partien hat die Mannschaft von Markus Babbel, der seit Mai 2018 die Wanderers coacht, allesamt verloren. Eine Krise, die auch am stets cool wirkenden Münchner nicht spurlos vorbeigeht.
Als Babbel von einem Journalisten nach den Gründen für die schlechten Resultate gefragt und mit Kritik konfrontiert wird, setzt der Deutsche zur Wutrede an. «Wenn es nicht läuft, kommen die falschen Schlangen heraus. Wir können diese Sch***se nur beenden, wenn wir die Resultate auf den Platz bringen», sagt Babbel – zwar nicht mit lauter Stimme, aber sichtlich gereizt.
Und weiter: «Wenn wir gewinnen, kommen die Schlangen nicht raus. Wenn wir verlieren, sind sie sofort da. Aber das ist normal, es ist überall das Gleiche. Das ist traurig, aber es ist unsere Kultur. Niemand sagt dir etwas ins Gesicht, alles läuft hinter deinem Rücken ab.»
«Stellen Sie mir keine solche dummen Fragen!»
Der Reporter sagt Babbel dann, er habe gehört, dass das Training zu eintönig sei und der Trainer die Spieler nur beobachten würde. Langsam aber sicher platzt dem 47-Jährigen der Kragen: «Sagen Sie mir zunächst, von wem Sie das gehört haben. Dann können wir darüber sprechen. Wer war es? Ich höre auch viele Dinge in meinem Leben, aber ich schreibe sie nicht auf.»
Als Babbel dann auch noch erklären soll, warum er nicht mehr auf junge Spieler setzt und ob sich diese nicht weiterentwickelt hätten, ist es mit der Coolness des früheren FCL-Trainers (Oktober 2014 bis Januar 2018) endgültig vorbei: «Bitte stellen Sie mir keine solche dummen Fragen! Wir haben oft genug gezeigt, dass wir keine Angst davor haben, junge Spieler einzusetzen. Also nochmals: Bevor Sie etwas sagen, sollten Sie sich besser informieren. Dann können Sie auch die richtigen Fragen stellen. Denn das ist einfach nur dumm.»
