Vollstrecker Benzema ist kaltblütiger als Messi, Ronaldo und Suarez

SB10

12.11.2019

Karim Benzema netzt häufig ein.
Karim Benzema netzt häufig ein.
Bild: Getty

Seit 2009 geht Karim Benzema für Real Madrid auf Torejagd. Lange stand der Franzose im Schatten von Cristiano Ronaldo. Ohne ihn skort er wieder regelmässig und übertrifft dabei sogar CR7 und fast alle anderen Torjäger.

Karim Benzema steht seit einem Jahrzehnt im Angriff der Königlichen. Und der 31-Jährige befindet sich in absoluter Top-Form. In elf Ligapielen buchte er schon neun Tore. Sechs davon waren dazu die ersten im Spiel, Benzema ist also ein Dosenöffner. In der Königsklasse skorte er in vier Spielen zwei Mal. Mit diesem Schnitt liegt sogar seine persönliche Bestmarke aus der Saison 2011/12 drin, wo er 32 Tore schaffte.

Seit Ronaldo 2018 Real Madrid verliess, waren nur drei Spieler in Europa torgefährlicher als Benzema: Robert Lewandowski (63 Tore), Lionel Messi (60) und Kylian Mbappé (47). Die 41 Tore von Benzemas sind aber umso beeindruckender, als er dafür nur 97 Schüsse brauchte, im Schnitt also nur gut 2,3 Schüsse pro Tor, wie «Marca» berichtet.

Mit dieser Quote steht der Franzose mit algerischen Wuzeln besser da als Messi (2,5), Luis Suarez (2,8) oder Cristiano Ronaldo (3,2). Nur Lewandowski mit 1,95 Schüssen pro Tor ist noch abgezockter vor dem Tor.

Nicht umsonst setzt Trainer Zinédine Zidane schon lange auf seinen Landsmann. Bei José Mourinho musste er sich jedoch die Spielzeit mit Gonzalo Higuain teilen. Der portugiesische Startrainer war kein Fan von Benzema. Als der Argentinier einst verletzungsbedingt fehlte, sagte Mourinho über Ersatzmann Benzema: «Wenn du zum Jagen anstatt eines Hundes nur eine Katze hast, musst du eben die Katze nehmen. Du fängst zwar weniger, aber immerhin fängst du etwas.»

Am Ende gewann Benzema auch dieses Duell, Higuain wurde 2013 verkauft. Dies weil er nicht nur viel gegen den Ball arbeitet, sondern auch seine Mitspieler oft in Szene setzt. Unter der Ägide von Cristiano Ronaldo natürlich ein nicht unwesentlicher Faktor. 

Zinédine Zidane baute stets auf Karim Benzema.
Zinédine Zidane baute stets auf Karim Benzema.
Bild: Getty

Fixpunkt bei Zidane

Der Abgang von CR7 2018, der nur wenig Scheinwerferlicht für die anderen Offensivkräfte übrig liess, hat offensichtlich die Handbremse bei Benzema gelöst. Letzte Saison war er praktisch der einzige Real-Profi in Normalform. In 53 Pflichspielen gelangen ihm 30 Tore. Seit Zinédine Zidane im vergangenen März an die Seitenlinie zurückgekehrt ist, ist niemand länger auf dem Feld gestanden als Benzema (2'092 Minuten). Angesprochen auf seine beeindruckenden Statistiken unterstrich Zidane seine grosse Bedeutung für den Klub und sagte, Benzema sei wie Ronaldo ein Teil von Reals Geschichte.

Auch machte sich sein Vorgesetzter für eine Rückkehr von Benzema in die Équipe Tricolore stark. 2015 wurde er wegen einer skurillen Geschichte, bei der ihm ein Erpressungsversuch mittels Sex-Video gegen seinen französischen Nationalmannschaftskollegen Mathieu Valbuena angelastet wurde, von Didider Deschamps ausgeschlossen und verpasste so auch den WM-Triumph 2018.

«Er wollte schon immer für die französische Mannschaft spielen. Um ehrlich zu sein, weiss ich nicht genau, was los ist. Aber aus fussballerischer Sicht ist er der Beste. Er sollte definitiv einen Platz in der französischen Nationalmannschaft haben», meint Zidane

Die Chance für eine Rückkehr in die Landesauswahl stehen bei Deschamps trotzdem gering, schliesslich machte der «General» stets sportliche Gründe für dessen Ausbootung geltend. Benzema kann also nichts weiter tun, als seine Kaltblütigkeit unter Beweis zu stellen.

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