DFB-Pokal Das Borussen-Duell zwischen Gladbach und Dortmund trieft nur so vor Brisanz

pat

2.3.2021

Marco Rose (links) trifft mit Gladbach auf seinen künftigen Arbeitgeber Dortmund.
Marco Rose (links) trifft mit Gladbach auf seinen künftigen Arbeitgeber Dortmund.
Bild: Keystone

Am Dienstagabend kommt es im Viertelfinal des DFB-Pokals zum Duell zwischen Mönchengladbach und Dortmund. Das Borussen-Duell ist aus vielerlei Hinsicht kein Spiel wie jedes andere.

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Der FC Bayern München ist erstmals seit 20 Jahren bereits in der 2. Runde ausgeschieden – und das gegen Zweitligist Holstein Kiel. Dadurch hat sich für die Konkurrenz die Chance auf einen Titelgewinn massiv erhöht. Chancen auf den Titel rechnen sich auch die beiden Borussen-Teams aus, die sich mehr oder weniger auf Augenhöhe begegnen werden.

Besiegelt Terzic das Aus seines künftigen Vorgesetzten?

Das Duell ist auch deshalb so brisant, weil Gladbach-Coach Marco Rose im Sommer Edin Terzic als Cheftrainer bei Dortmund ablösen wird. Letzterer wird dann allerdings immer noch im Trainerstab der Schwarzgelben zugegen sein. Terzic kehrt ins zweite Glied zurück und wird wie unter seinem Vorgänger Lucien Favre als Assistenztrainer walten. An der Pressekonferenz vor dem Spiel meint der 38-Jährige auf seinen künftigen Vorgesetzten angesprochen: «Persönlich kenne ich ihn noch nicht so gut. Was ich weiss, ist, dass er ein sehr sympathischer Kerl ist, der schönen Fussball spielen lässt.» Am Dienstag spiele aber nicht Terzic gegen Rose, «sondern Borussia Mönchengladbach gegen Borussia Dortmund».


ARD überträgt die Partie live, Anpfiff ist um 20:45 Uhr.


Das stimmt natürlich. Und doch werden alle ganz genau hinschauen, wie sich die beiden Trainer verhalten werden. Vor allem Rose steht im Fokus, denn seit Bekanntwerden seines Wechsels bleiben die Erfolgsmeldungen aus. Von den letzten fünf Pflichtspielen hat Gladbach keines gewonnen, gegen die Abstiegskandidaten Köln und Mainz 05 setzte es gar 1:2-Heimpleiten ab. Dass man in der Champions League nach dem 0:2 im Hinspiel gegen Manchester City vor dem Aus steht, macht die Lage nicht besser. Auch wenn Gladbach gegen die derzeit unwiderstehlich aufspielenden Engländer von Beginn an klarer Aussenseiter war.

Fakt ist, dass Rose unter Druck steht und eine frühzeitige Entlassung mit jeder Niederlage wahrscheinlicher wird. Die «Fohlen» drohen das europäische Geschäft zu verpassen und der BVB ist ein direkter Konkurrent im Rennen um die begehrten Plätze, was die Situation verkompliziert. Mit einem Cup-Triumph könnte man die Saison aber auf jeden Fall versöhnlich abschliessen. Dafür braucht es am Dienstag aber logischerweise einen Sieg über Dortmund.

Drei wegweisende Spiele für den BVB

Doch der BVB lechzt ebenfalls nach einem Titelgewinn und die Resultate stimmten zuletzt positiv. Das Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals hat man in Sevilla 3:2 gewonnen und in der Liga feierte man zuletzt zwei souveräne Siege (4:0 gegen Schalke und 3:0 gegen Bielefeld). Jetzt folgen allerdings die Tage der Wahrheit, in denen man in allen Wettbewerben die Weichen stellt und sich weisen wird, ob Rose im Sommer einen Krisenklub oder einen Erfolgsklub trainieren darf. Der Reihe nach geht es gegen Gladbach (Cup), Bayern München (Liga) und Sevilla (Champions League).

BVB-Sportdirektor Michael Zorc meint mit Blick auf den Cup-Kracher: «Wir haben in Gladbach eine Riesenchance. Es ist nun mal so, dass der DFB-Pokal der einfachste Weg in Richtung Titel ist. Aber wir müssen erst die Hürde in Gladbach nehmen.»

Im Halbfinal oder Final dürfte der Gegner dann RB Leipzig oder Wolfsburg heissen. Die beiden formstarken Teams duellieren sich ebenfalls bereits im Viertelfinal (Mittwoch, 20:45 Uhr, live auf ARD). Mit Jahn Regensburg und Holstein Kiel (beide 2. Bundesliga) sowie Rot-Weiss Essen (Regionalliga) rechnet nun wirklich niemand. Und Werder Bremen sollte auf dem Weg zum Titel ebenfalls eine überwindbare Hürde darstellen.