Gambia-Nati muss notlanden «Inakzeptabel» – YB-Profi Janko berichtet von Horrorbedingungen im Flugzeug

Jan Arnet

11.1.2024

Die gambische Nationalmannschaft erlebt auf der Reise zum Afrika-Cup einen echten Horrortrip inklusive Notlandung. Mittendrin sind auch zwei YB-Profis.

J. Arnet

11.1.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die gambische Nationalmannschaft hat kurz vor dem Afrika-Cup einige Hindernisse zu überwinden.
  • Wegen eines Defekts muss das Flugzeug auf der Reise in die Elfenbeinküste sogar notlanden.
  • YB-Profi Saidy Janko dokumentiert die Reise auf Instagram und schreibt von inakzeptablen Bedingungen.

Saidy Janko durchlief die Nachwuchsabteilungen der Schweizer Nati, schaffte es aber nie ins Aufgebot der A-Nationalmannschaft. So entschied er sich 2021 für einen Nationenwechsel und spielt seither für Gambia, die Heimat seines Vaters. Nun steht der Afrika-Cup vor der Tür. Die Vorfreude bei Janko ist riesig, wird kurz vor Turnierstart aber getrübt.

Am späten Mittwochabend stellt der YB-Profi ein Video auf Instagram und berichtet vom Horrortrip, den er und seine Teamkollegen – darunter auch sein YB-Mitspieler Ebrima Colley – gerade durchmachen. Auf dem Weg in die Elfenbeinküste, wo das Turnier ausgetragen wird, gab es grosse Probleme mit dem Flugzeug.

«Als wir in das kleine Flugzeug stiegen, das für uns angemietet worden war, bemerkten wir die enorme Hitze, die uns vor Schweiss triefen liess», schreibt Janko auf Instagram. Die Besatzung hätte ihnen zwar versichert, dass die Klimaanlage anspringen würde, sobald das Flugzeug abgehoben sei, doch dem war nicht so.

Hitze, Sauerstoffmangel, Notlandung

«Die unmenschliche Hitze, gepaart mit dem auftretenden Sauerstoffmangel, verursachte bei vielen Menschen starke Kopfschmerzen und extreme Schwindelgefühle», so der 28-Jährige. Die Situation habe sich in der Luft verschlimmert. Dem Piloten blieb schliesslich keine andere Wahl, als neun Minuten nach dem Start in der gambischen Hauptstadt Banjul eine Notlandung einzuleiten.

Janko: «Wäre dies nicht geschehen, hätte es noch viel schlimmere Folgen haben können! Wenn man bedenkt, was hätte passieren können, wenn wir der Situation noch länger ausgesetzt gewesen wären – in einem Flugzeug, in dem uns der Sauerstoff ausgeht ...»

Saidy Janko trifft mit Gambia am Afrika-Cup unter anderem auf Kamerun.
Saidy Janko trifft mit Gambia am Afrika-Cup unter anderem auf Kamerun.
imago

Es gehe nun allen gut, berichtet der in Zürich geborene und aufgewachsene Rechtsverteidiger. «Aber das ist eine Situation, die vor dem Afrika-Cup angegangen werden muss.» Schliesslich sei es nicht das einzige Hindernis gewesen, welches das Team in der Vorbereitung aufs Turnier zu überwinden hatte.

Alleine die Reise vom Trainingslager in Saudi-Arabien zurück nach Gambia hätte mit langen Zwischenstopps in Istanbul und Casablanca 32 Stunden gedauert. «Das ist inakzeptabel und muss mit sofortiger Wirkung aufhören», wird Janko deutlich.

Gambia startet am Montag ins Turnier

Ob die mühsamen Rahmenbedingungen Auswirkungen auf die Leistungen haben, wird sich am Montag zeigen. Dann trifft Gambia zum Auftakt auf Topfavorit Senegal. Die weiteren Gruppengegner von Janko, Colley und Co. heissen Kamerun und Guinea.

Der Afrika-Cup startet am Samstag mit dem Eröffnungsspiel Elfenbeinküste gegen Guinea-Bissau. Die Spiele sind auf blue Sport via Sportdigital zu sehen.