José Mourinho hat mit der AS Roma die wohl grösste Blamage seiner Karriere erlebt. Der Portugiese verlor am Donnerstagabend in der Europa Conference League mit den Römern bei FK Bodö/Glimt aus Norwegen mit 1:6 – und kommt dann auf eine fragwürdige Erklärung für die Pleite.
Das Team von nördlich des Polarkreises traf allein nach der Pause viermal gegen den Tabellenvierten der Serie A. Noch nie hatte Mourinho mit einer seiner Mannschaften in seinen über 1000 Pflichtspielen sechs Gegentreffer kassiert.
«Ich habe entschieden, mit dieser Aufstellung zu spielen, also liegt die Verantwortung bei mir», sagt Mourinho nach dem Spiel zu «Sky Sports». «Ich habe es mit guten Absichten getan, um denjenigen, die hart arbeiten, eine Chance zu geben und die Mannschaft auf einem Kunstrasenplatz bei kaltem Wetter zu rotieren.»
Doch das ging daneben. «Wir haben gegen eine Mannschaft verloren, die an diesem Abend mehr Qualität gezeigt hat. Ihre erste Mannschaft hat bessere Spieler als unsere zweite Mannschaft. So einfach ist das», meint Mourinho und gibt sich relativ gelassen. «Es war mein Fehler, denn ich wollte einige Spieler schonen nach dem Spiel gegen Juventus und vor der Partie gegen Napoli.»
Startelf-Vergleich: 125 Millionen vs. 8,2 Millionen Euro
Mourinho liess Starspieler wie Lorenzo Pellegrini, Tammy Abraham oder Henrikh Mkhitaryan zwar zunächst auf der Bank, trotzdem hätte sein «zweiter Anzug» eigentlich noch genügend Qualität gehabt, um ein besseres Resultat zu erzielen. Gemäss «Transfermarkt» hat die Römer Elf, die in Norwegen startete, immer noch einen Gesamtmarktwert von 125 Millionen Euro. Auf der Gegenseite hat die Startelf von Bodö/Glimt einen Gesamtmarktwert von 8,2 Millionen Euro.
Herausragende Spieler der Gastgeber waren Ola Solbakken und Erik Botheim mit jeweils zwei Treffern. Schwacher Trost für Mourinho: In der Gruppe C ist er mit der AS Rom hinter Bodö weiterhin Zweiter und hat noch immer gute Chancen auf die K.o.-Runde.
In den sozialen Medien werden die Römer – und insbesondere Mourinho – natürlich trotzdem auseinandergenommen. Die besten Reaktionen siehst du im Video am Anfang des Artikels.