Die Erleichterung ist gross im Lager der Schweiz nach der WM-Qualifikation. Trainer Nils Nielsen verabschiedet sich mit einem grossen Sieg, und freut sich darauf, die Schweiz an der WM zu sehen.
Die Umarmung dauert ein paar Sekunden. «Es spielt keine Rolle, wie wir das geschafft haben», sagt Tatjana Haenni zu Nils Nielsen. Sowohl die Direktorin als auch der Trainer verlassen den SFV per Ende Jahr, und sie tun das mit einem grossen Abschiedsgeschenk, der zweiten Qualifikation für eine WM in der Geschichte des Schweizer Verbandes.
Bevor Haenni Auskunft gibt, sagt sie, sie müsse sich die Tränen aus dem Gesicht wischen. Es war ein emotionaler Abend im Zürcher Letzigrund. Ein nervenaufreibender, an dem der Erfolg der Schweiz gegen hartnäckige Waliserinnen alles andere als sicher war. Und während bei Haenni nach dem Treffer von Fabienne Humm in letzter Minute Tränen der Freude ausbrachen, fliessen bei einer walisischen Spielerin, die sich im Rasen niedergelassen hat, Tränen der Enttäuschung.
Es wäre nicht nötig gewesen, es so spannend zu machen, findet Haenni und lacht. Lange sah es danach aus, als ob erneut ein Penaltyschiessen über das Schicksal der Schweizerinnen würde entscheiden müssen, wie schon in der EM-Qualifikation. Doch die Nerven der abtretenden Direktorin, die künftig für die US-Profiliga arbeiten wird, wurden dann doch nicht bis ans Äusserste strapaziert.
Das spezielle Outfit
Nils Nielsen hatte sich derweil für seinen letzten Auftritt als Schweizer Nationaltrainer speziell herausgeputzt. Mit Anzug und einem mit Pailletten versehenen T-Shirt. Die Familie habe das Outfit ausgewählt, sagt der Däne und lacht, denn eigentlich fühle er sich in solchen Kleidern nicht ganz so wohl.
Nielsen war in seinen knapp vier Jahren im SFV stets ein angenehmer Gesprächspartner, der sich nicht davor scheute, solche Anekdoten einfliessen zu lassen. Die Erleichterung, die er nach der erfolgreich bewerkstelligten WM-Qualifikation verspürt, ist seinen Worten dennoch anzumerken. «Jetzt bin ich der glücklichste Mensch überhaupt», sagt Nielsen, der viele verschiedene Szenarien in seinem Kopf gehabt hatte, wie seine Zeit an der Seitenlinie des SFV zu Ende gehen könnte. Dass es derart spannend werden würde, hätte er sich aber nicht ausgemalt.
Der 50-Jährige wird nun mehr Zeit mit seiner Familie verbringen – und im nächsten Jahr steht wohl eine weite Reise auf dem Programm der Nielsens. Die WM in Australien und Neuseeland findet im kommenden Juli und August statt. Nielsen sagt: «Das Schönste wäre, wenn wir dorthin gehen und die Schweiz und Dänemark gegeneinander spielen. Dann könnte ich meine beiden Teams noch einmal sehen und es auf der Tribüne einfach geniessen.»