Für Cristiano Ronaldo endet die Rückkehr nach Madrid mit Juventus Turin in einer empfindlichen Niederlage. Nach dem Spiel zeigt er sich nicht wirklich als fairer Verlierer.
Dank zwei späten Toren gewann Atlético das Hinspiel des CL-Achtelfinals gegen Juventus 2:0 und reist mit guten Karten für das Rückspiel nach Turin. Die Italiener dagegen stehen bereits mit dem Rücken zur Wand und müssen sich insbesondere in der Offensive gewaltig steigern, soll der Traum vom Triumph in der Königsklasse weiterleben.
Beim italienischen Serienmeister geniesst die Champions League höchste Priorität. Eigens dafür hat man sich auf diese Spielzeit mit Cristiano Ronaldo prominente Unterstützung gesichert, welche die Champions League bereits fünfmal gewinnen konnte und genau wissen sollte, was es braucht.
Doch selbst der Portugiese fand gegen die massierte Atlético-Verteidigung kein probates Mittel und musste neben vielen Provokationen auch das teilweise überharte Einsteigen seiner Gegenspieler hinnehmen. Die missglückte Rückkehr ins «Wanda Metropolitano» hinterliess Spuren.
Provozierende Geste
Bereits während der Partie liess sich Ronaldo offenbar auf Provokationen der Zuschauer ein und zeigt mit der flachen Hand und ausgestreckten Fingern an, wie viele Champions-League-Titel er bereits auf seinem Konto hat. Brisant: in zwei der fünf gewonnenen Finals in der Königsklasse traf Ronaldo mit Real Madrid auf Stadtrivale Atlético und verhinderte damit den ersten CL-Titel für die «Colchoneros» gleich doppelt.
Nach der gestrigen Partie hatte Ronaldo weit weniger gut lachen und keine Lust auf Interviews. Trotzdem liess er es beim Gang durch die «Mixed Zone» noch einmal krachen. Er wiederholte seine Geste, die er bereits während der Partie zeigte, und liess die Reporter wissen: «Ich habe die Champions League fünf Mal gewonnen, Atlético noch nie. Ich fünf, Atlético null.» Grösse in der Niederlage ist das nicht …
Obszöne Geste von Diego Simeone
Die emotionale Begegnung verleitete aber auch auf der Gewinnerseite zu Provokationen aller Art. Auffallend war vor allem Trainer Diego Simeone, der nach dem Führungstreffer kurzzeitig die Beherrschung verlor und sich beim Jubeln zwischen die Beine griff. «Das war keine nette Geste, aber in dem Moment hatte ich das Gefühl, sie machen zu müssen. Ich zeigte die Geste, um den Fans zu verdeutlichen, dass wir Eier haben. Wenn das jemanden verletzt hat, kann ich mich nur entschuldigen.»
Es ist nicht das erste und wohl nicht das letzte Mal, dass der heissblütige Argentinier seine Freude mit dieser Geste ausdrückt. Bereits als Spieler bei Lazio Rom jubelte er nach einem Tor auf diese Art und Weise.