Nach dem Duell zwischen Manchester United und Tottenham geraten die beiden Trainer Ole Gunnar Solskjaer und José Mourinho aneinander. Auslöser war eine kontroverse Aussage über Spurs-Stürmer Heung-Min Son.
In der 34. Minute schiesst Edinson Cavani das vermeintliche 1:0 für die Gäste. Doch der VAR greift ein, weil Scott McTominay kurz davor seinen Gegenspieler Heung-Min Son mit der Hand im Gesicht trifft.
Für Man-Utd-Coach Solskjaer unverständlich: «Wenn das mein Sohn wäre, würde er nichts zu essen bekommen.» Der 48-Jährige begründet seine Ansicht mit der übertriebenen Theatralik des Südkoreaners. Drei Minuten habe Son am Boden gelegen und zehn Teamkollegen gebraucht, die ihm aufhelfen, so Solskjaer. Sein Fazit: «Das ist peinlich – der Fussball ist völlig dahin.»
Doch Solskjaer und seine Truppe hatten sogar noch Glück: Der bereits verwarnte McTominay bekam nachträglich keine Gelb-Rote Karte. Dafür gab es nach dem Spiel eine verbale Abreibung von José Mourinho, der sich fürchterlich über die Aussagen seines Trainerkollegen aufregte.
Die scharfe Replik von Mourinho
«Sonny hat grosses Glück, dass sein Vater ein besserer Mensch ist als Ole. Denn als Vater muss man seine Kinder immer ernähren – unabhängig davon, was sie tun. Wenn du stehlen musst, um deine Kinder zu ernähren, dann stiehlst du. Ich habe Ole gesagt, was ich über seine Kommentare denke», meint Mourinho an der Pressekonferenz.
Die schlechte Laune des Portugiesen José Mourinho gesteigert hat sicher der Spielverlauf. Obwohl die Spurs dank einem Treffer von Son mit einer Führung in die Pause gingen, konnten die Red Devils danach aufdrehen und sicherten sich dank Toren von Fred, Cavani und Greenwood den wichtigen Sieg. Während Manchester United den zweiten Platz hinter Man City festigte, musste Tottenham im Kampf um die Champions-League-Plätze einen gewaltigen Rückschlag hinnehmen und liegt aktuell nur auf Rang 7, sechs Punkte hinter dem Tabellenvierten West Ham.
Gleichzeitig war es für Mourinho bereits die zehnte Niederlage in der Meisterschaft. So viele Pleiten musste der Star-Trainer in seiner Karriere noch nie hinnehmen.
Immerhin ein kleiner Trost für ihn dürfte sein, dass Solskjaer später folgendes sagte: «Manchmal werden ein paar Worte gesagt, manchmal tut einem der Kollege leid. Das Wichtigste ist, dass wir gute Kollegen, Freunde sind – vor, nach und manchmal auch während eines Spiels. Man kann ein bisschen streiten, aber wir haben den grössten Respekt voreinander – das ist das Wichtigste. Manchmal werden ein paar Worte gesagt ... Ich hatte ein paar Worte, die ich zurücknehme.»