Im Formel-1-Vertragszoff um Oscar Piastri hat Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer die australische Nachwuchshoffnung scharf kritisiert.
«Ich hätte von Piastri mehr Loyalität erwartet. Er sollte mehr dem Team gegenüber zeigen, das sich um ihn gekümmert hat, das ihn in die Weltmeisterschaft gebracht hat und das ihn vor allem im letzten Jahr in ein Formel-1-Auto gesetzt hat, um ihn vorzubereiten und ihn mit den Strecken vertraut zu machen», sagte der 57-jährige Szafnauer «El Confidencial» in Spanien. Man habe «Millionen und Abermillionen von Euro» in Piastris Entwicklung gesteckt.
«Ich bin seit 1989 in der Formel 1 und habe so etwas noch nie gesehen. Und es geht nicht um die Formel 1, es geht um die Anständigkeit eines Menschen», befand Szafnauer.
Nach dem überraschenden Abschied von Fernando Alonso zum Jahresende als Nachfolger von Sebastian Vettel zu Aston Martin braucht Alpine einen neuen Fahrer. Das französische Team gab daraufhin Toptalent Piastri als Pilot neben Esteban Ocon für 2023 bekannt. Der Australier, bereits Ersatzfahrer bei Alpine, widersprach der Darstellung. «Ich werde nächstes Jahr nicht für Alpine fahren», erklärte Piastri, der wohl zu McLaren wechseln will.
Alpine geht weiter davon aus, im Recht zu sein. «Wir haben einen Vertrag mit Piastri, den er im November unterschrieben hat. Wir haben mit unseren Anwälten gesprochen und sie haben uns gesagt, dass es sich um einen verbindlichen Vertrag handelt», erklärte Szafnauer. Demnach könne Alpine 2023 als Fahrer auf Piastri zurückgreifen und besitze auch eine Option für 2024 auf ihn.