Grandiose Antworten Räikkönen: «Bei Sauber werde ich bestimmt nicht glücklich»

DPA / wer

13.9.2018

«Iceman» Kimi Räikkönen ist bekannt für seine wortkargen Interviews. Dennoch ist die Unterhaltung am Donnerstag gross, als er sagt, dass ihn die zwei kommenden Jahre bei Sauber bestimmt nicht glücklich machen werden.

Wieso er denn am Dienstag bei Sauber unterschrieben habe, wird Räikkönen am Rande des GP von Singapur gefragt. Nach kurzer Bedenkzeit fragt der Finne zurück: «Wieso nicht?» Der Reporter hakt nach, ob er immer noch das Feuer und die Leidenschaft verspüre, Rennen zu fahren. Kimi grätscht dazwischen: «Natürlich nicht. Das sind nur Psychospielchen, die ich mit euch treibe. Also habe ich dort unterschrieben. Ich werde jetzt zwar zwei Jahre dort sein, aber glücklich wird mich das nicht machen.» Sogar der daneben sitzende Lewis Hamilton krümmt sich beinahe vor Lachen.

Räikkönen wie er leibt und lebt. Öffentliche Auftritte sind nicht seine Lieblingsbeschäftigung. Lieber sitzt er in seinem Boliden und fährt so schnell er kann. Das ganze Drumherum möge er nach wie vor nicht, sagt er – auch 17 Jahre nach seinem Debüt in der Motorsport-Königsklasse. «Aber man kann sich eben nicht immer nur die guten Sachen herauspicken.»

Kein Interesse für Rekorde

Die Scuderia hatte am Dienstag mitgeteilt, dass ihr letzter Weltmeister (2007) das Team zum Saisonende verlassen und durch das monegassische Talent Charles Leclerc ersetzt werde. Zugleich gab das Sauber-Team bekannt, dass der 38-jährige Räikkönen 2019 das Cockpit des 18 Jahre jüngeren Leclerc übernehmen werde. 

Für Räikkönen bedeutet dies auch einen Wechsel aus einem siegfähigen Auto in einen Mittelklasse-Wagen. Den Routinier, der bei Sauber seine Formel-1-Karriere einst begann, stört das nicht. «Es gibt nicht viele Autos, die auf demselben Level fahren – das war immer schon so», sagte er. Er werde sein Bestmögliches geben. «Dann wird man sehen, was rauskommt.»

Die Chance, dass Sauber seine letzte Station sein werde, sei sehr gross, sagte er weiter. Am Vertragsende wird er 41 Jahre alt sein und könnte zum Fahrer mit den meisten Grand Prix werden. «Mich interessieren Rekorde nicht», sagt er. Derzeit hält der Brasilianer Rubens Barrichello die Bestmarke mit 323 Rennen. Räikkönen steht am Sonntag beim Nachtrennen in Singapur vor seinem 286. Grand Prix.

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