Tag 10 in Tokio: Im Ticker halten wir dich über die Geschehnisse bei den Olympischen Spielen auf dem Laufenden.
Das Programm am Sonntag
- Tennis: Belinda Bencic und Viktorija Golubic müssen sich im Doppel-Final dem tschechischen Duo Barbora Krejcikova und Katerina Siniakova geschlagen geben. Trotzdem holen die Schweizerinnen sensationell die Silbermedaille.
- Rad BMX: Nikita Ducarroz gewinnt im Freestyle-Park auf dem BMX die Bronzemedaille!
- Leichtathletik: Der Italiener Lamont Marcell Jacobs gewinnt den Final über 100 m der Männer mit neuem Europarekord.
- Wasserspringen: Michelle Heimberg springt beim 3-m-Brett im Final auf Platz elf.
- Beachvolleyball: Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré gewinnen das enge Schweizer Duell im Achtelfinale gegen Nina Betschart und Tanja Hüberli.
- Tennis: Der Deutsche Alexander Zverev gewinnt im Einzelturnier der Männer gegen den Russen Karen Chatschanow in zwei Sätzen die Goldmedaille.
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Liveticker
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Weltrekord im Dreisprung der Frauen
Mit einem Weltrekord holt Yulimar Rojas aus Venezuela ihren ersten Olympiasieg im Dreisprung.
Die zweifache Weltmeisterin machte zuerst drei Sprünge auf 15,67 m – und danach riesige Freudensprünge. Es war ein Rekorde mit Ansage, sie wollte ihn unbedingt.
Die 1,92 m grosse Leichtathletin übertrumpfte die Bestmarke von Inessa Krawez um 17 Zentimeter: Die Ukrainerin war bei den Weltmeisterschaften 1995 in Göteborg 15,50 m gesprungen. Am 21. Februar 2020 hatte Rojas in Madrid bereits den seit 2004 von der Russin Tatjana Lebedewa gehaltenen Hallen-Weltrekord um sieben Zentimeter auf 15,43 verbessert.
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Italiener gewinnt 100-Meter-Final der Männer
Für viele ist es das Highlight der Olympischen Spiele: Der Final über 100 Meter. Bei den Männern entscheidet Lamont Marcell Jacobs das Rennen in 9.80 Sekunden für sich – Europarekord für den Italiener! Jacobs, der 26-jährige Sohn eines Amerikaners und einer Italienerin, wird damit zum Nachfolger von Usain Bolt, der 2016 in Rio, 2012 in London und 2008 in Peking über 100 m triumphierte.
Silber geht an Fred Kerley aus den USA, Bronze holt der Kanadier Andre De Grasse. Der Favorit vieler, Trayvon Bromell, verpasste den Final um eine Tausendstelsekunde. Der Schnellste des Halbfinals, der Chinese Su Bingtian mit Asienrekord von 9,84, kann im Final nicht an diese Zeit anknüpfen. So schlägt die Stunde des Italieners Jacobs, der bisher erst eine Goldmedaille von der Hallen-EM 2021 über 60 m in seinem Palmarès hatte.
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Gold für Andrade, Derwael, Dolgopyat und Whitlock
Ohne Giulia Steingruber und Simone Biles, den beiden Medaillengewinnerinnen von Rio de Janeiro, geht der Sprungfinal der Frauen über die Bühne. Zur Olympiasiegerin krönt sich Rebeca Andrade.
Eine Premiere feierte Artem Dolgopyat am Boden. Der gebürtige Ukrainer sicherte Israel erst die zweite olympische Goldmedaille der Geschichte nach Gal Fridman.
Die zwei weiteren Goldmedaillen am ersten von drei Gerätefinal-Tagen gingen nach Europa. Nina Derwael wurde am Stufenbarren ihrer Favoritenrolle gerecht. Am Pauschenpferd wiederholte der dreifache Weltmeister Max Whitlock aus Grossbritannien seinen Erfolg von 2016 in Rio de Janeiro.
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Heidrich/Vergé-Dépré gewinnen Schweizer Duell
Das Schweizer Beachvolleyball-Duell endet mit einem Sieg von Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré. Das Duo bezwingt Nina Betschart/Tanja Hüberli knapp in drei Sätzen und steht im Olympia-Viertelfinal.
Beide Teams träumten von einer Medaille. Nun trafen Heidrich/Vergé-Dépré und Betschart/Hüberli ausgerechnet schon in der ersten K.o.-Runde aufeinander. Während die Zürcherin und die Bernerin nach dem 21:12, 19:21, 23:21 in den Viertelfinals auf die Brasilianerinnen Ana Patricia/Rebecca treffen, müssen die beiden Zentralschweizerinnen mit einem 9. Rang die Heimreise antreten.
Noch im letzten Vergleich vor zwei Monaten auf der World Tour in Sotschi hatten Betschart/Hüberli ihre Landsfrauen souverän bezwungen. Dieses Mal entwickelte sich ein Krimi, den Vergé-Dépré nach über einer Stunde Spielzeit mit einem Angriff beim fünften Matchball beendete. Betschart/Hüberli ihrerseits hatten zuvor ebenfalls fünf Matchbälle vergeben.
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Sascha Zverev holt Olympia-Gold
Der Deutsche Alexander Zverev gewinnt das olympische Tennisturnier der Männer. Im Final gegen den Russen Karen Chatschanow setzt sich Zverev mit 6:3, 6:1 durch.
Der 24-jährige Hamburger gewann das Turnier gewiss nicht überraschend. Er gehörte als US-Open-Finalist des letzten Sommers von Anfang an zum Kreis jener Akteure, die Novak Djokovic den Titel streitig machen können. Gegen Djokovic lag Zverev im Halbfinal mit einem Satz und einem Break zurück (3:6, 2:3), danach vermochte indes niemand mehr den Deutschen aufzuhalten.
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Mitfavorit Bromell über 100 m out
Der Amerikaner Trayvon Bromell, ein vorolympischer Favorit auf die Nachfolge von Usain Bolt, scheidet überraschend in den Halbfinals über 100 m aus.
Bromell wurde in der zweiten von drei Serien nur Dritter. 10,0 Sekunden reichten nicht. Die Halbfinals brachten gleich mehrere Überraschungen. Die beste Zeit erzielte der Chinese Su Bingtian in 9,83 Sekunden, einem asiatischen Rekord, knapp vor dem Amerikaner Ronnie Baker (ebenfalls 9,83) und dem Italiener Lamont Marcell Jacobs, der in 9,84 den Europarekord an sich riss. Im Final steht kein einziger Sprinter aus Jamaika.
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Bencic und Golubic verlieren den Olympia-Final gegen Tschechien, gewinnen aber sensationell Silber!
Belinda Bencic und Viktorija Golubic müssen sich im Doppel-Final in Tokio den Tschechinnen Katerina Siniakova und Barbara Krejcikova geschlagen geben. Trotzdem holen die beiden Schweizerinnen sensationell die Silbermedaille. Hier geht's zum Spielbericht.
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Heimberg in Tokio vom 3-Meter-Brett Elfte
Michelle Heimberg springt im Final der Wasserspringerinnen vom 3-Meter-Brett knapp an einem Top-Ten-Platz vorbei. Als Elfte fehlen der 21-jährigen Aargauerin 0,70 Punkte auf Rang 10.
Heimberg beendete den Wettkampf damit im selben Rang, in dem sie bereits die Qualifikation abgeschlossen hatte. Die EM-Dritte liess im Final einzig die Australierin Esther Qin hinter sich. Die Schweizerin, die wichtige Erfahrungen im Hinblick auf Olympischen Spiele 2024 in Paris gesammelt hat, darf aber bereits den Finaleinzug als Erfolg abbuchen.
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Schon wieder eine Medaille für die Schweiz! Ducarroz fliegt mit dem BMX zu Bronze
Der Nationalfeiertag der Schweiz bringt BMX Freestylerin Nikita Ducarroz Glück. Die 24-jährige Genferin gewinnt bei der Olympia-Premiere ihrer Disziplin Bronze und löst ihr Versprechen ein.
Der letzte Schweizer BMX-Trumpf sticht. Nikita Ducarroz sicherte der Schweiz im Freestyle-Park auf dem BMX die Bronzemedaille. Ganz ohne Zittern kam aber auch die in den USA lebende Genferin nicht durch. Nach einem Sturz musste sie den Lauf der Vorrunden-Zweiten Perris Benegas aus den USA abwarten, ehe sie ihr «oberstes Ziel» in Form einer Olympia-Medaille erreicht hatte. «Es ist ein guter Tag», sagte Ducarroz im Ziel gegenüber dem Schweizer Fernsehen SRF.
Es passte zum Drehbuch dieses jungen Sports, der in Tokio seine Olympia-Premiere gefeiert hat, dass sich die Punktrichter nach dem zweiten Versuch der Amerikanerin Benegas viel Zeit liessen, ehe sie Ducarroz' Medaille offizialisierten. «Ich hatte richtig Angst», sagte die Freestylerin zu den bangen Minuten des Wartens. Letztlich gaben allerdings 0,70 Punkte den Ausschlag zu Gunsten der Schweizerin.
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Tragischer Unfall um Schweizer Pferd Jet Set im Concours Complet
Ein tragischer Unfall erschüttert in Tokio das Schweizer Geländeritt-Team. Wegen einer schweren Verletzung musste Jet Set, das Pferd von Geländereiter Robin Godel, eingeschläfert werden.
Der 14-jährige Wallach Jet Set hatte sich bei der Landung in der letzten Wasserkombination einen Bänderriss im rechten Vorderbein zugezogen. Aufgrund der Schwere der Verletzung und den damit einhergehenden Schmerzen habe das Pferd eingeschläfert werden müssen, teilte der Schweizerische Verband für Pferdesport in einer Mitteilung mit. Reiter Godel blieb beim Vorfall unverletzt.
Der tragische Unfall sei weder auf ein Verschulden des Reiters noch auf den Parcours zurückzuführen, schrieb der Dachverband Swiss Olympic in einem Communiqué zum Vorfall. Trotz des Zwischenfalls wird das Schweizer Team am Montag im abschliessenden Springen an den Start gehen.
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Fahrni/Siegenthaler vorne mit dabei
Die 470-Frauen Linda Fahrni und Maja Siegenthaler, die letzten im Einsatz stehenden Schweizer Seglerinnen, zeigen weiterhin einen starken Wettkampf.
Mit den Laufrängen 9 und 7 konnten sie sich auf den 4. Zwischenrang verbessern – allerdings beträgt der Abstand auf die Bronzemedaille bei drei ausstehenden Läufen bereits 17 Punkte.
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Biles lässt auch Bodenübung aus
Simone Biles ist wegen ihren mentalen Problemen weiterhin nicht einsatzbereit. Sie verzichtet auch auf die Bodenübung des Gerätefinals am Montag.
Der 24-jährige Turn-Superstar aus den USA hatte zuvor schon den Mehrkampf-Final mit dem Team abgebrochen und für das Einzel sowie die Gerätefinals am Stufenbarren und Sprung Forfait erklärt. Damit bleibt Biles noch der Einzelfinal am Schwebebalken vom Dienstag als Chance auf eine Einzelmedaille in Tokio.
Nach ihrem überraschenden Rückzug vom Mehrkampf-Final mit dem Team hatte Biles über den auf ihr lastenden Druck gesprochen und mentale Blockaden bei ihren Turnübungen in Tokio öffentlich gemacht. «Mein Geist und mein Körper sind einfach nicht im Einklang», schrieb sie auf Instagram. Der amerikanische Turnverband beurteilt mit seinem Superstar die Ausgangslage seither von Tag zu Tag, ob ein Einsatz Sinn ergibt.