«Abramowitsch fordert derzeit viel zu viel» Schweizer Milliardär Wyss am FC Chelsea interessiert

dpa/lbe

2.3.2022

Hansjörg Wyss, hier im Jahr 2015 in Genf, prüft einen Kauf des FC Chelsea.
Hansjörg Wyss, hier im Jahr 2015 in Genf, prüft einen Kauf des FC Chelsea.
Bild: Keystone

Nach dem Rückzug des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch beim englischen Fussball-Clubs FC Chelsea meldet ein Schweizer Milliardär Interesse an dem Verein an.

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2.3.2022

«Ich habe mit drei weiteren Personen am Dienstag ein Angebot erhalten, um Chelsea von Abramowitsch zu kaufen», verrät Hansjörg Wyss dem «Blick». Ob er kaufen werde, stehe noch nicht fest, schrieb die Zeitung am Mittwoch. «Da muss ich jetzt vier bis fünf Tage zuwarten. Abramowitsch fordert derzeit viel zu viel», zitiert die Zeitung Wyss.

Wyss (86) ist einer der reichsten Männer der Welt. Das US-Magazin Forbes schätzt sein Nettovermögen zur Zeit auf 5,1 Milliarden Dollar. Er lebt seit Jahrzehnten in den USA. Dort leitete er eine Firma für Medizintechnik, die er 2012 für einen Milliardengewinn an das US-Unternehmen Johnson & Johnson verkaufte. Er fördert und finanziert zahlreiche Bildungsinstitutionen und Umweltschutzprojekte.

«Ich kann mir den Einstieg bei Chelsea mit Partnern gut vorstellen», meinte Wyss weiter. «So etwas mache ich ganz sicher nicht alleine. Wenn ich Chelsea kaufe, dann mit einem Konsortium bestehend aus sechs bis sieben Kapitalgebern.»

Abramowitschs rascher Rückzug

Abramowitsch hatte am Samstag angekündigt, die Verwaltung des englischen Champions-League-Siegers FC Chelsea an die Verwalter der wohltätigen Stiftung des Fussball-Clubs abgeben zu wollen. Der Oligarch war zuvor zunehmend wegen seiner Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin in die Kritik geraten. Forderungen nach Sanktionen gegen den Chelsea-Eigentümer wurden immer lauter.

In London fürchtet man einem «Times»-Bericht zufolge bereits, Abramowitsch könne seine Besitztümer in Grossbritannien bereits abstossen, bevor Sanktionen ihm schaden können. So warnte etwa der Labour-Abgeordnete Chris Bryant in dieser Woche im Parlament, der Oligarch werde seine Immobilien in London verkaufen.