Zigtausende Fans feiern auf dem Domplatz Milans Schlüsselspieler auf dem Weg zum Meistertitel

SDA

23.5.2022 - 10:19

 Il discorso di Ibra: «Milano non è Milan, Italia è Milan»

Il discorso di Ibra: «Milano non è Milan, Italia è Milan»

Uscito sollevando la coppa sulle note di «We are the Champions”» il capopopolo Zlatan ha fatto scatenare tifosi rossoneri.

23.05.2022

Nach dem 19. Titel in der italienischen Serie A haben die Spieler, Verantwortlichen und Fans der AC Milan eine ausgelassene Party gefeiert. 

Keystone-SDA, SDA

Während die Anhänger von Milan am Sonntagabend zu Zehntausenden den Platz vor dem Mailänder Dom in Beschlag nahmen, stieg die erste Sause des Teams in Sassuolo – dort hatte es durch ein souveränes 3:0 am letzten Spieltag der Meisterschaft den Titel perfekt gemacht.

Die Milan-Stars gaben auch abseits des Rasens alles. «Ich habe mein Versprechen gehalten, dass wir gewinnen werden», so Stürmer-Altmeister Zlatan Ibrahimovic. «Manche haben nicht an uns geglaubt, manche haben uns ausgelacht, und heute sind wir Meister. Das ist eine unglaubliche Genugtuung.» Der 40-jährige Schwede hatte die Mailänder als Torjäger und Motivator in zweieinhalb Jahren mit an die Spitze geführt, war zuletzt wegen Verletzungen aber nur noch Reservist gewesen.

Zu einem möglichen Karriereende sagte Ibrahimovic, der sich auf dem Rasen in Sassuolo mit einer fetten Zigarre im Mund die Meistermedaille abgeholt hatte, am Sonntag zunächst nichts. Am Montagabend ist in Mailand noch die offizielle Meisterfeier des Teams mit den Fans geplant; im offenen Bus geht es durch die Stadt.

Anders als der in dieser Saison oft angeschlagene Routinier waren andere die Hauptdarsteller des ersten AC-Meistertitels seit 2011. Baumeister des Erfolgs ist Trainer Stefano Pioli, der mit seiner umsichtigen Art die Basis legte. «Wir waren beständiger als Inter», resümierte der 56-Jährige im Hinblick auf Titelverteidiger und Stadtrivale Inter Mailand, der in der Tabelle Zweiter wurde. Milan-Legende Paolo Maldini feiert seinen ersten Titel als Technischer Direktor und meinte: «Hoffen wir, dass das nur der Beginn einer Zukunft ist, die für Milan lächelt.»

Auch wenn es abgedroschen klingen mag: Die aktuelle Milan-Ausgabe überzeugte vor allem mit ihrer Geschlossenheit und dem Zusammenhalt. Kein Wunder, ist kein Milan-Akteur in den Top Ten bei den Top-Skorern (Tore und Assists) zu finden. Trotzdem stechen vier Spieler heraus, die in dieser Spielzeit über sich hinausgewachsen sind. 

Das waren die Schlüsselspieler

Mike Maignan

Maignan kam erst im letzten Sommer aus Lille. In Mailand trat der 26-jährige Franzose die Nachfolge von Gigi Donnarumma an. Maignan überzeugte seit dem ersten Tag und liess den unschönen Abgang des Eigengewächs zu PSG bald vergessen. Nach dem schmerzlichen Ausfall von Captain und Abwehrboss Simon Kjaer kurz vor der Winterpause war man umso mehr auf ihn angewiesen. Und er lieferte.

Mike Maignan war der sichere Rückhalt für Milan.
Mike Maignan war der sichere Rückhalt für Milan.
Bild: Getty

Maignan hat in 31 Serie-A-Partien nur 21 Gegentreffer kassiert und 16 Mal eine weisse Weste behalten. Zudem ist er in praktisch allen Torhüter-Statistiken die Nummer 1 und wurde auch als bester Goalie der Liga ausgezeichnet. Dank ihm hat Milan eine Art Lebensversicherung eingekauft. 

Theo Hernandez

Real Madrid hatte keine Verwendung für den Franzosen, also lotste ihn Maldini 2019 für 20 Millionen Euro zu Milan. Dort mauserte sich Hernandez zu einem der besten seines Fachs. Im linken Couloir marschiert der 24-Jährige rauf – und runter. In 32 Ligaspielen schoss er als Linksverteidiger 5 Tore und gab 6 Vorlagen.

Wenn Theo Hernandez Fahrt aufnimmt, gibt's kein Halten mehr.
Wenn Theo Hernandez Fahrt aufnimmt, gibt's kein Halten mehr.
Bild: Keystone

Speziell in Erinnerung bleibt sein Sololauf im zweitletzten Spiel gegen Atalanta, als er über den ganzen Platz fegte und am Schluss noch die Ruhe behielt, um den Ball im Kasten unterzubringen. Für viele ist er aktuell der beste Linksverteidiger der Welt. Nachdem Hernandez lange von Trainer Didier Deschamps verschmäht wurde, wird er nun auch (endlich) für die Nationalmannschaft aufgeboten. 

Sandro Tonali

Knapp 40 Millionen Euro zahlte der Klub im Vorjahr an Brescia. Für den eingefleischten Milan-Fan Tonali schien ein Traum in Erfüllung zu gehen. Doch der Start bei den Rossoneri war harzig. Kein einziger Skorerpunkt gelang dem defensiven Mittelfeldakteur letzte Saison, der mit seiner Spielweise und langen Haaren unweigerlich an Andrea Pirlo erinnert. 

Sandro Tonali ist zu Milans Taktgeber avanciert.
Sandro Tonali ist zu Milans Taktgeber avanciert.
Bild: Getty 

Pioli sprach viel mit Tonali und liess ihn nicht fallen. Dieser dankte es ihm und befreite sich vom Druck, den er sich selbst auferlegt hatte. In der heissen Schlussphase der Meisterschaft entdeckte der 22-Jährige gar noch das Toreschiessen. Mit 5 Toren und 3 Assists unterstrich der feine Techniker seinen Wert und dürfte dem Klub auch in Zukunft noch viel Freude bereiten.

Rafael Leão

Der aus der Nachwuchsbewegung von Sporting Lissabon stammende Rafael Leão spielte sich in Lille auf den Radar der Mailänder, die ihn 2019 für 35 Millionen Euro verpflichteten. Der Portugiese schien aber lange von seinem Talent zu leben und schoss in den ersten zwei Saisons trotz viel Spielzeit jeweils 6 Tore. Viel öfters brachte er die Fans mit seinen Dribblings zum falschen Zeitpunkt, ungenügender Defensivarbeit oder fehlender Kaltblütigkeit vor dem Tor zur Weissglut. 

Rafael Leão war oft der X-Faktor.
Rafael Leão war oft der X-Faktor.
Bild: Getty

In dieser Saison platzte der Knoten beim 22-Jährigen, der in der Offensive der Mann für die überraschenden Momente ist. Mit seiner Schnelligkeit und seinen Finten kann momentan kein Gegenspieler mithalten. Leão – der auf dem linken Flügel eingesetzt wird – schoss dabei 11 Tore und gab 10 Assists. Verdientermassen erhielt er von der Liga den Titel als Spieler der Saison. Um den heissbegehrten Stürmer soll eine Mannschaft entstehen, die die glorreichen Zeiten von früher wieder aufleben lässt.

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