Interview Cologna: «Sports Awards? Lieber gewinne ich in Davos»

Von Adrian Ehrat

11.12.2020

Dario Cologna will in Davos endlich gewinnen.
Dario Cologna will in Davos endlich gewinnen.
Bild: Keystone

Der Schweizer Langlauf-Star Dario Cologna spricht im Interview mit «blue Sport» über das bevorstehende Weltcup-Rennen in Davos, seine Saisonziele und die Nomination bei den Sports Awards.

Von Olympia- und WM-Gold über Tour de Ski bis hin zum Gesamtweltcup – Dario Cologna hat so gut wie alles gewonnen, was es im Langlauf zu gewinnen gibt. Auch Sportler und Schweizer des Jahres war der Bündner schon. Doch ein kleiner schwarzer Fleck existiert noch in Colognas Palmarès: der Sieg beim Heimrennen in Davos.

An diesem Wochenende kriegt er die nächste Chance. Nicht dabei sein werden in diesem Jahr die Topnationen Norwegen, Schweden und Finnland. Sie bleiben den Bündner Bergen fern, weil die Ansteckungsgefahr durch Corona aus ihrer Sicht zu hoch sei.

Cologna kann den Entscheid der Skandinavier nicht gänzlich nachvollziehen, wie er im Interview verrät. Jedoch erhöhen sich durch die Absenz der Topstars natürlich die Chancen des 34-Jährigen auf den ersten Sieg vor der eigenen Haustür.


Cologna über Absenz der Skandinavier in Davos

«Es ist schade für den Sport, wenn die besten Nationen fehlen. Es ist sicherlich keine gute Lösung, wenn man so kurzfristig absagt. Jetzt organisieren sie in Norwegen selber ein Rennen, das auch im Fernsehen übertragen wird. Damit ist das Problem für sie gelöst. Aber auch die FIS hat Fehler gemacht, denke ich. Schade, dass man da keine Lösung gefunden hat. In anderen Sportarten wurde das sicher besser gelöst.»

Cologna über seine Chancen in Davos

«Es wäre schon schön zu gewinnen, nachdem ich fünfmal auf dem Podest stand. Aber momentan ist meine Form wohl zu wenig gut, um zu gewinnen. Die ersten Rennen liefen nicht so gut, ich war auch noch krank und bin deswegen jetzt eher noch im Aufbau. Ich hoffe, dass die Form dann bei der Tour de Ski und vor allem bei der WM auf dem Höhepunkt sein wird. Die Skandinavier fehlen zwar in Davos, aber die Russen sind etwa immer noch am Start. Um zu gewinnen, muss alles aufgehen.»

Cologna: «Schade, dass man keine Lösung gefunden hat»

Cologna: «Schade, dass man keine Lösung gefunden hat»

10.12.2020

Cologna über den schwierigen Saisonstart

«Ich wusste, dass ich noch nicht in super Form bin und noch ein paar Rennen brauche. Es ist ja noch ein bisschen Zeit bis zu den wichtigen Rennen. Ich bleibe ruhig und hoffe, dass die Form besser wird in den nächsten Rennen. Die Wade macht auch keine Probleme mehr, der Husten wird dann wohl nach dem Sprint am Samstag wieder kommen. Aber bis zur Tour de Ski (Start 1. Januar, d. Red.) hat die Lunge ja dann etwas Zeit, um sich zu erholen.»

Cologna über seine Saisonziele

«Bei der WM ist es sicher das Ziel, um die Medaillen zu kämpfen. Bei der Tour de Ski weniger – mal schauen, wie es herauskommt. Das Ziel muss natürlich schon sein, vorne dabei zu sein. Ob der Fahrplan stimmt, wird sich zeigen. Mit 34 Jahren kann ich nicht mehr bei jedem Weltcup-Rennen vorne mitmischen, sondern muss meine Kräfte einteilen und die Form für die wichtigen Rennen planen. Das Ziel ist es, bei der WM (ab 25. Februar in Oberstdorf, d. Red.) in Topform zu sein.»

Cologna: «Ich will um WM-Medaillen kämpfen»

Cologna: «Ich will um WM-Medaillen kämpfen»

10.12.2020

Bei den diesjährigen Sports Awards wird auch der beste Sportler seit der ersten Prämierung vor 70 Jahren gesucht. Dario Cologna gehört mit Roger Federer, Simon Ammann, Werner Günthör, Bernhard Russi und Pirmin Zurbriggen zu den Nominierten.

Cologna über die Sports Awards

«Federer ist ausser Konkurrenz. Er ist der grösste Sportler und ich denke, er wird verdient gewinnen. Aber es ist natürlich eine grosse Ehre für mich, nominiert zu sein. Für den Sieg rechne ich mir aber nicht allzu grosse Chancen aus. Ich kann es ja auch nicht beeinflussen, deshalb würde ich lieber in Davos gewinnen (lacht).»

Cologna: «Für die Sports Awards rechne ich mir keine grossen Chancen aus»

Cologna: «Für die Sports Awards rechne ich mir keine grossen Chancen aus»

10.12.2020

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport