Marco Odermatt «Die Füsse habe ich noch nicht hochgelagert»

Redaktion blue

22.3.2022

Marco Odermatt: «Ich muss niemandem mehr etwas beweisen»

Marco Odermatt: «Ich muss niemandem mehr etwas beweisen»

Der Gesamtweltcupsieger Marco Odermatt blickt auf eine perfekte Saison zurück. Bevor es für ihn «irgendwo an die Wärme» in die Ferien gehe, stünden noch zwei, drei intensive Wochen an, so Schweizer.

22.03.2022

Gesamtweltcup- und Olympiasieger Marco Odermatt tritt nach seiner Fabel-Saison vor die Medien. Wie hat der Schweizer Überflieger den Winter erlebt? 

Redaktion blue

22.3.2022

Marco Odermatt blickt auf eine perfekte Saison zurück. Bevor es für ihn «irgendwo an die Wärme» in die Ferien gehe, stünden noch zwei, drei intensive Wochen an, so der erst fünfte Schweizer Gesamtweltcupsieger am Dienstag bei einem Medientermin bei Stöckli-Ski in Malters.

«Neben all den Sponsoren- und Medien-Verpflichtungen will ich in den kommenden Tagen auch noch Ski testen und trainieren», sagt der 24-Jährige. Mit der nächsten Saison hat sich Odermatt noch nicht befasst. Er weiss aber, dass der Druck eher weniger gross sein wird. «Die grössten Sachen, die ein Schweizer Skifahrer erreichen kann, habe ich bereits erreicht.»


Der Live-Ticker der Medienkonferenz zum Nachlesen

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    Zum Schluss spricht Odermatt noch über sein Team und sagt auch, wie wohl er sich im Schweizer Umfeld fühle. «Der Spass ist für mich das Wichtigste», meint er. «Ich liebe diese Kameradschaft in einem Team. Auch deshalb ist es für mich keine Option, ein Privat-Team zu gründen.»

  • Odermatt über sein Training

    Odermatt spricht auch über seine körperliche Entwicklung. In den letzten Jahren habe er auch an Muskelmasse zugelegt. Die Kondition hingegen habe er schon immer gehabt. «Wenn du das von Grund auf trainierst, dann profitierst du irgendwann davon», ist sich der 24-Jährige sicher. «Wichtig ist auch die korrekte Ausführung der Übungen.»

  • Der Nachteil von Stöckli

    Einen Nachteil habe die Zusammenarbeit mit Stöckli allerdings. Weil er nicht sehr viele Marken-Kollegen habe, hat er weniger Feedback nach den Trainings als viele seiner Konkurrenten. «Im Riesenslalom ist es nicht wirklich nötig, aber in der Abfahrt wäre es sicher von Vorteil», so Odermatt. «Man hat ein bis zwei Trainings vor dem Rennen und dann muss man bereit sein. Ein Team wie Head, das viel mehr Speed-Athleten hat, kriegt sicher mehr Feedback.»

  • Rückblick auf Olympia

    Odermatt blickt auch noch einmal auf die Olympischen Spiele zurück. «Vor dem Start war es nicht einfach. Vor allem die Tage davor waren schwierig. In der Abfahrt und beim Super-G ist mir nicht alles nach Wunsch geglückt», erinnert sich der Nidwaldner, der in der Abfahrt Siebter wurde und im Super-G ausschied. Zwei Tage habe er ganz schlecht geschlafen. Pünktlich zum Riesenslalom war er dann wieder bereit. «Mein Konditionstrainer hat mir wertvolle Tipps gegeben und am Ende ist es super aufgegangen», sagt Odermatt, der sich im Riesen zum Olympiasieger krönte.

    Ausschlaggebend für den Erfolg sei ein Schachzug zwischen den beiden Läufen gewesen. Nach der Bestzeit im 1. Lauf wechselte der Schweizer vor dem 2. Durchgang seinen Ski. Odermatt: «Für mich war sonnenklar, dass ich etwas ändern muss nach dem 1. Lauf. Wir hatten zunächst die etwas riskantere Variante gewählt und das hätte im Zweiten nicht mehr funktioniert. Ich brauchte mehr Sicherheit – es war der richtige Entscheid.»

    Links die Olympische Goldmedaille, rechts die grosse Kugel für den Gesamtweltcup und die kleine für den Riesenslalom-Weltcup – Marco Odermatt hat in diesem Winter abgeräumt.
    Links die Olympische Goldmedaille, rechts die grosse Kugel für den Gesamtweltcup und die kleine für den Riesenslalom-Weltcup – Marco Odermatt hat in diesem Winter abgeräumt.
    Keystone
  • Gute Zusammenarbeit mit dem Ausrüster

    Auch Beni Matti, Rennsportchef von Stöckli, wird befragt und betont, wie gut die Zusammenarbeit mit Odermatt funktioniert. Der Ski-Star gibt das Lob zurück und erwähnt auch Servicemann Chris. «Die ruhige Art von Chris tut mir sehr gut, ich schätze das unglaublich. Ich kann nicht noch jemanden brauchen, der vor dem Start richtig nervös ist.»

  • Odermatt erhält einen Gold-Ski

    Odermatt erhält von seinem Ausrüster ein spezielles Geschenk: Eine vergoldete Version seines Skis.

    Odermatt posiert mit seinem Gold-Ski und dem Stöckli-CEO Marc Gläser sowie dem Rennsportchef Beni Matti.
    Odermatt posiert mit seinem Gold-Ski und dem Stöckli-CEO Marc Gläser sowie dem Rennsportchef Beni Matti.
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  • Odermatt nimmt an Schweizer Meisterschaften teil

    Für den Gesamtweltcupsieger ist die Saison noch nicht ganz zu Ende. Odermatt wird am kommenden Freitag und Samstag auch noch bei den Schweizer Meisterschaften teilnehmen. «Ich freue mich darauf, wieder einmal ein paar Kollegen zu sehen und zwei lockere Ski-Tage zu verbringen», sagt er. Und fügt lächelnd an: «Ich muss wohl auch nicht die schnellsten Ski mitnehmen.»

  • Marco Odermatt der Kinderheld

    Odermatt hat in dieser Saison natürlich viele Fans für sich gewonnen. Entsprechend gab es auch viel Fanpost – insbesondere von den kleinen Anhängern. «Ich habe einige Zeichnungen von Kindern erhalten in diesem Winter», so der 24-Jährige.

  • «Gold-Ski» von Stöckli

    Seit 2010 fahre er mit Stöckli-Ski, sagt Odermatt. «Ich hatte damals im Training das Gefühl, dass ich nicht so schnell sei. Ein Kollege hat mir dann Stöckli empfohlen, also habe ich es mal versucht – und ich war auf Anhieb 1,5 Sekunden schneller.» Die Loyalität ist gross und Odermatt denkt nicht daran, den Ausrüster zu wechseln. Er spricht nun vom «Gold-Ski».

    Stöckli-CEO Gläser sagt: «Wir wollen die beste Skimarke sein.» Durch den Erfolg von Odermatt erhofft man sich auch einen Anstieg bei den Ski-Verkäufen. Vor Corona war Stöckli auf einer Produktion von jährlich 60'000 Paar-Ski. Während der Pandemie sind es weniger geworden. «Wir könnten in der nächsten Zeit auf 75'000 kommen», so Gläser. «Insbesondere in Nordamerika können wir sicher noch wachsen.»

  • Stöckli-CEO Marc Gläser (rechts) erhofft sich einen Anstieg bei den Ski-Verkäufen.
    Stöckli-CEO Marc Gläser (rechts) erhofft sich einen Anstieg bei den Ski-Verkäufen.
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  • Noch nicht zur Ruhe gekommen

    Sponsor-, Medientermine und Skitage – der Kalender ist für den 24-Jährigen auch kurz nach der Saison noch prall gefüllt. «Die Füsse habe ich noch nicht hochgelagert», sagt Odermatt.

  • Odermatt ist da

    Nach einer kurzen Einführung wird Marco Odermatt unter tosendem Applaus empfangen. Der Gesamtweltcupsieger bedankt sich und spricht als Erstes über den Gewinn der grossen Kugel: «Rein von den Emotionen her war es eine riesige Genugtuung. Aber eine richtige Gefühlsexplosion, wie etwa beim Sieg in Adelboden, gab es nicht, als ich die Kugel erhalten habe.»

    Etwas verschmitzt lächelt Odermatt ins Publikum.
    Etwas verschmitzt lächelt Odermatt ins Publikum.
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  • Los geht's

    Die Pressekonferenz geht in Malters beim Hauptsitz der Ski-Firma Stöckli über die Bühne. Stöckli ist der Ausrüster von Marco Odermatt. CEO Marc Gläser begrüsst die anwesenden Personen, die alle gespannt auf den Auftritt von Marco Odermatt warten. SRF-Kommentator Stefan Hofmänner moderiert den Anlass.

  • Medienkonferenz um 13.15 Uhr

    Marco Odermatt gewinnt die grosse Kristallkugel für den besten Skifahrer der Saison. Insbesondere im Riesenslalom dominiert er die Konkurrenz fast nach Belieben. Fünf von acht Rennen in dieser Disziplin gewinnt er, zweimal wird er Zweiter, einmal Dritter. Sprich, er steht in jedem Riesenslalom auf dem Podest. Und auch an den Olympischen Spielen schafft er es zuoberst aufs Treppchen, es ist der reinste Wahnsinn.

    Odermatt ist aber nicht nur im Riesenslalom eine Wucht. Er ist in der Endabrechnung der viertbeste Abfahrer der Saison und hinter Aleksander Kilde der zweitbeste der Super-G-Wertung.

    Odermatt ist derart stark, dass einem die Superlative auszugehen drohen. Doch wie blickt der 24-jährige Nidwaldner selbst auf seine Saison – und was sind die Ziele fürs nächste Jahr? Verfolge die Pressekonferenz live.

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