Der ehemalige deutsche Spitzenskifahrer Felix Neureuther ist ein Mann der klaren Worte. Die zunehmende Entfremdung des professionellen Wintersports von der Gesellschaft ist ihm ein Dorn im Auge.
«Wenn du heute mit zehn Jahren nicht schon sehr professionell aufgestellt bist, hast du später keine Chance, in dem Sport Fuss zu fassen», lässt sich Neureuther in der «Augsburger Allgemeinen» zitieren. Das Problem dabei: «Die Eltern und die Kinder wollen diese Professionalisierung nicht mitmachen!»
Dass auch die junge Garde heutzutage bereits im Sommer auf Gletschern trainiert, geht dem 36-Jährigen komplett gegen den Strich: «Das gehört unterbunden. Das würde dem Gletscher und dem Sport nutzen.»
Auch bemängelt er die nicht vorhandene Chancengleichheit auf dem Weg zum professionellen Skirennfahrer. Die Kosten, die ja meist die Eltern zu stemmen haben, seien bereits im Nachwuchs enorm: «Wer macht denn das noch mit? Wer hat die finanziellen Mittel dafür? Das sind ein paar wenige», so der ehemalige Slalom-Spezialist.