WM in Aspen Ragettli will zaubern: «Könnte gut sein, dass ich diesen Trick wieder zeige»

Von Adrian Ehrat

11.3.2021

Die WM der Freestyler geht bis am 16. März in Aspen über die Bühne. Am Donnerstag greift auch Medaillenkandidat Andri Ragettli ins Geschehen ein. «blue Sport» hat sich mit dem Bündner vor dem Showdown unterhalten.

Von Adrian Ehrat

11.3.2021

Freestyle-Skier Andri Ragettli spricht vor der Weltmeisterschaft in Aspen mit «blue Sport» über seine Ambitionen, seine Knieverletzung und über die Tricks, die er auspacken könnte. Das Finale im Slopestyle findet am Samstag von 17.30 – 19.30 Uhr statt, im Big Air tritt Ragettli am Dienstag von 18.00 – 19.30 Uhr an.

Andri Ragettli über ...

... seine Knieverletzung

Bei den X-Games habe ich mich im letzten Run beim Slopestyle verletzt. Ich bin gelandet, habe aber eigentlich nichts gespürt. Als ich unten im Ziel war, habe ich gemerkt, das Knie tut ein bisschen weh. Wir sind nach Hause geflogen und ich habe eigentlich gedacht, vielleicht geht es weg. Dann bin ich zum Arzt gegangen, weil ich gemerkt habe, dass es doch nicht so gut ist. Nach dem  MRI hat er (der Arzt) mir gesagt, dass ich ein «Bone bruise» habe und ein bisschen Meniskus (-Probleme), und dass ich jetzt sicher mal die nächsten zwei, drei Wochen Pause machen muss.

In diesem Sinn habe ich einen ziemlich guten Zeitpunkt gewählt, weil wir von den X-Games bis zu den Weltmeisterschaften fünf Wochen Pause haben. Ich habe dann drei Wochen pausiert und habe zwei Wochen gehabt, um zu trainieren. Die erste Woche habe ich es ziemlich fest gespürt. Es war nicht so, dass es einfach weg war. Aber jetzt muss ich sagen – auch hier im Training in Amerika an den Weltmeisterschaften – spüre ich nichts mehr. Es ist mega cool und ich bin mega froh.


... den Unterschied zwischen WM und X-Games

Ja, es ist schon ziemlich anders. Bei den X-Games ist wirklich alles krass durchorganisiert. Wir werden zum Beispiel mit dem Schneemobil immer hinaufgefahren. Und bei der WM ist es ganz anders, da müssen wir immer den Lift nehmen. Das heisst pro Training, wenn du zweieinhalb Stunden Training hast, dann machst du vielleicht acht Läufe und das ist ziemlich wenig. Und bei den X-Games hast du dreissig Läufe gemacht. Das ist sicher anders. Aber der Ort ist derselbe, ich fühle mich wohl. Ich weiss, wie hier alles so läuft, ich weiss, wie der Kurs ist. Aber die Sprünge sind schon ein bisschen abgeändert. Aber ich fühle mich gut und wohl hier in Aspen.


... den Stellenwert der Weltmeisterschaft

Das ist schwierig zu sagen. Wohl ähnlich wie die X-Games. Also ich freue mich mega auf die WM, weil ich sie vor zwei Jahren verpasst habe. Damals habe ich mich an den X-Games verletzt und habe dann gleich die X-Games und die WM verpasst, das war natürlich mega bitter für mich vor zwei Jahren. Und darum bin ich natürlich mega glücklich, dass ich in diesem Jahr an den Start gehen kann. In der Schweiz hat die Weltmeisterschaft aber sicher noch einen höheren Stellenwert.


... seine Ambitionen (Big Air und Slopestyle) 

Ich würde sagen, in beiden habe ich super Chancen. Aber was ich immer ein bisschen lieber mache, ist Slopestyle. Aber ich denke, ich habe in beiden super Chancen. Ja, es kommt sicher gut.

Eine Medaille würde mir mega viel bedeuten. Es ist sicher ein grosses Ziel von mir gewesen, diese Saison an die WM gehen zu können und dort mein bestes Skifahren zu zeigen. Ja, es würde mir viel bedeuten. Ich freue mich auch wirklich auf diese Herausforderung.


... seine geplanten Tricks

Es gibt schon einen ziemlich genauen Plan, was du zeigen willst. Aber es ist mega wichtig, dass du diesen Plan auch immer abändern kannst. Zum Beispiel, wenn das Wetter mal nicht so gut ist, es zu windig ist etwa – dann fühlst du dich vielleicht nicht so wohl, den Tripple Cork 1980 zu zeigen, der ja wirklich einen sehr hohen Schwierigkeitsgrad hat. Dann schraubst du ein bisschen runter und zeigst einen einfachen Trick. Und das ist halt immer wichtig, dass du dich dort anpassen kannst.


... diesen Triple Cork 1980

Joooo, hier sind jetzt die Formate ganz anders wie an den X-Games. Weil bei den X-Games hat man mehr Läufe gehabt, das heisst, man konnte auch schwierigere Tricks zeigen. Und hier an der WM hat man nur drei Läufe und zwei davon muss man perfekt landen. Und wenn es der Fall wäre, dass ich zwei perfekt lande, dann könnte es gut sein, dass ich diesen Sprung wieder zeige. Und das Wetter kommt beim Plan anpassen natürlich auch noch hinzu. Aber ich versuche sicher, mein Bestes zu zeigen.


TV-Hinweise

Das Finale im Slopestyle findet am Samstag von 17.30 – 19.30 Uhr statt ...


... im Big Air tritt Andri Ragettli am Dienstag von 18.00 – 19.30 Uhr an.