Super-G-Königin Super-G-Königin Gut-Behrami: «Ich bin nicht ein Mensch, der mit der Kugel schlafen geht»

lbe

18.3.2021

Mit ihrem dritten Sieg im Super-G-Weltcup zieht Lara Gut-Behrami in der ewigen Rangliste mit der Österreicherin Renate Götschl gleich und klettert auf den vierten Rang. Die Tessinerin spricht gar von der besten Saison in dieser Disziplin.

Die durch das schlechte Wetter bedingt Absage des letzten Rennens trübt die Freude zwar, dennoch darf sich die Schweizer Ski-Delegation in der Lenzerheide wie schon am Mittwoch über die nächste kleine Kristallkugel freuen. Verantwortlich dafür ist Lara Gut-Behrami.

Die Tessinerin gewinnt in diesem Winter vier der sechs ausgetragenen Super-G, klassiert sich in jedem Rennen unter den besten Fünf und krönt sich mit beeindruckenden 525 gesammelten Punkten bereits vor dem Saisonfinale in der Schweiz zur Siegerin des Super-G-Weltcups.



«Es braucht viel Geduld, die ich eigentlich nicht habe»

«Es ist definitiv die beste Super-G-Saison meiner gesamten Karriere», sagt auch Gut-Behrami, die ohne ihre gewonnene Kristallkugel zum Interview mit «SRF» erscheint. «Ich bin nicht gerade ein Mensch, der mit der Kugel schlafen geht. Ich bin stolz, dass ich sie gewonnen habe. Ich fühle mich eher unwohl, wenn ich damit gerade herumspaziere.»

Dennoch geniesse der Gewinn des Disziplinenweltcups einen hohen Stellenwert. «Ich bin schlecht im Einordnen und Vergleichen. Aber es ist für mich speziell, dass ich wieder in der Lage war, an den Start zu gehen und jedes Mal um den Sieg zu kämpfen – und das in drei Disziplinen. Auf das bin ich stolz, was ich mit meinem Team erreichen konnte», so die 29-Jährige.

Ihr Dank gilt einmal mehr in erster Linie ihrem Umfeld: «Es brauchte viel Geduld, die ich nicht wirklich habe. Es ist tägliche Arbeit und ich habe das Glück, dass ich Leute um mich herum habe, die mich immer unterstützten, auch wenn es nicht gelaufen ist. Sie haben mich nicht auch noch kritisiert oder noch mehr fertig gemacht, als ich schon war.» Zudem dreht sich im Privatleben der Tessinerin nicht (mehr) alles ums Skifahren.



Die «innere Ruhe» als entscheidender Faktor

Auf die Frage nach dem entscheidenden Puzzleteil meint Gut-Behrami: «Vielleicht die innere Ruhe. Ich war letzte Woche zu Hause mit meiner Familie und das Skifahren war eigentlich weit weg. (…) Das ist das, was mich am weitesten gebracht hat.» So weit, dass sie mit ihrer dritten Super-G-Kugel auf den dritten Rang der ewigen Rangliste vorstösst und mit der Österreicherin Renate Götschl gleichzieht.

Nur Katja Seizinger und Lindsey Vonn (5 Kugeln) sowie Carole Merle (4) liegen in dieser Kategorie noch vor der erfolgreichsten Schweizerin. Und fährt Gut-Behrami auch im kommenden Winter so Super-G, ist zumindest die Marke der Französin in höchster Gefahr.