Im Fussball-Talk Heimspiel spricht Präsident Ancillo Canepa über den laufenden Umbruch, die zahlreichen Abgänge und die Unruhe beim FC Zürich und erklärt, wieso das mit einem Chaos nichts zu tun hat.
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- Die zahlreichen Abgänge beim FC Zürich sorgen zuletzt für Schlagzeilen. Im Fussball-Talk Heimspiel äussert sich Präsident Ancillo Canepa dazu und will von einem Chaos nichts wissen.
- In einem Verein brauche es von Zeit zu Zeit Veränderungen, ist Canepa überzeugt und sagt: «Stillstand ist Rückschritt.»
- Auf die Fragen, ob der aktuelle Sportchef Milos Malenovic dereinst Klubboss wird oder, ob gar wie teils behauptet wird, bereits ein Vorvertrag besteht, stellt Canepa klar: «Wir haben nicht einmal darüber gesprochen.»
«Angst, Kündigungen, Flucht: Beim FC Zürich geht es drunter und drüber», titelt die «NZZ» am vergangenen Sonntag. In dem Artikel ist von «Drohungen und falschen Versprechen» die Rede. Von einem «toxischen Klima der Angst», von «ständigem Misstrauen», das im Verein herrsche.
Nachdem sich bereits Sportchef Milos Malenovic im Interview mit blue Sport dazu äussert und genervt zeigt, will auch Ancillo Canepa von solchen Zuständen nichts wissen. Doch wie erklärt sich der FCZ-Präsident die zahlreichen, rund drei Dutzend Abgänge im Profi- und Nachwuchsbereich?
«Wir können nicht einfach warten, bis alle mitziehen»
«Ich habe das schon in 100 Interviews probiert zu erklären. Stillstand ist Rückschritt», sagt Canepa im Fussball-Talk Heimspiel. «Es gibt Situationen oder Phasen, in denen du gewisse Anpassungen und Veränderungen vornehmen musst, wenn du dich weiterentwickeln willst. Das heisst Change Management.»
Es gebe Leute, die bereit seien, die Veränderungen mitzutragen. «Und dann gibt es Leute, die nicht wollen oder nicht können. Dann musst du halt anfangen, Anpassungen vorzunehmen. Wir können nicht einfach warten, bis alle mitziehen», macht Canepa klar und unterstreicht: «Die Veränderungen, die wir vorgenommen oder die sich ergeben haben, das hat nichts mit Chaos zu tun.»
Ab dem Sommer will der FCZ bis in den Nachwuchs eine neue Spielphilosophie verfolgen. «Wir wollen bei allen Elite-Mannschaften mehr oder weniger mit den gleichen Prinzipien arbeiten», erklärt Canepa. So könne sich ein Spieler, der innerhalb des Vereins das Team wechselt, besser und schneller integrieren.
Wird Malenovic eines Tages Klubbesitzer?
Die Stadtzürcher erhoffen sich von der neuen Strategie mehr Konstanz und weniger Auf und Abs. «Natürlich gibt es Klubs, die bis zu einem gewissen Grad Vorbild sind, wie Red Bull Salzburg oder Ajax Amsterdam, die das so durchgezogen haben», erklärt Canepa.
Mit Malenovic will der 71-Jährige den richtigen Mann für den grossen Umbruch gefunden haben. Der aktuelle Sportchef gilt vielerorts auch als Canepa-Nachfolger als Klubbesitzer. Dieser soll gar schon einen Vorvertrag unterschrieben haben, wird kolportiert. Dies dementiert Canepa im Heimspiel aber deutlich: «Es gibt keinen Vorvertrag oder ähnlich. (...) Wir haben darüber nicht einmal gesprochen.»
Bezüglich seiner Nachfolge lässt sich der langjährige FCZ-Präsident nicht in die Karten blicken – und will auch Malenovic nicht ausschliessen: «Ich schliesse gar nichts aus», sagt Canepa und scherzt: «Wenn du genug finanzielle Mittel und Interesse hast, dann komm zu mir.»